Ein internationales Forscherteam hat eine 768 Bit starke RSA-Verschlüsselung mit einer nur moderaten Rechenleistung geknackt. Sein Ergebnis hat es gestern veröffentlicht. Mit „vielen hundert“ Rechnern gelang es ihm, aus dem von RSA vorgegebenen 768-Bit-Modulus die beiden Primfaktoren p und q in zweieinhalb Jahren zu berechnen.
Ein Single-Core-Opteron-Prozessor von AMD mit 2,2 GHz und 2 GByte Hauptspeicher hätte für die Berechnung etwa 1500 Jahre gebraucht. An dem Distributed-Computing-Projekt beteiligten sich unter anderem auch Microsoft Research sowie die Universität Bonn und das BSI. Größere Distributed-Computing-Projekte wie Folding@Home verfügen über mehrere 100.000 Rechner und PS3-Konsolen.
Während RSA-Verschlüsselung mit 768 Bit kaum noch verwendet wird, nutzen viele Websites eine Verschlüsselungsstärke von 1024 Bit. Die Forscher schätzen, dass diese Stärke innerhalb der nächsten zehn Jahre geknackt werden kann, und empfehlen, in spätestens drei bis vier Jahren keine 1024-Bit-RSA-Verschlüsselung mehr einzusetzen.
Der RSA-Algorithmus ist eine asymmetrische Verschlüsselung, die auf Primzahlen basiert. Die Verschlüsselungsstärke lässt sich nicht mit gängigen symmetrischen Verschlüsselungen wie AES vergleichen, bei denen 128, 192 und 256 Bit üblich sind. Während man bei AES jede beliebige Zahl als Schlüssel verwenden kann, muss bei RSA das Produkt zweier Primzahlen genutzt werden. Das schränkt die Anzahl der notwendigen Brute-Force-Versuche stark ein.
Da RSA-Verschlüsselungen wesentlich rechenintensiver sind als symmetrische Verschlüsselungen, wird bei SSL/TLS-Verbindungen über RSA nur ein zufällig generierter symmetrischer Schlüssel ausgetauscht. Die Nutzdaten werden mit einem symmetrischen Algorithmus, etwa AES, Triple-DES oder Camellia, verschlüsselt. Um eine SSL-Verbindung zu entschlüsseln, reicht es aus, eines der beiden Verfahren zu knacken.
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