Wenn es stimmt, was Applikations-Anbieter Flurry in seinem Blog behauptet, nämlich, dass Google sein Smartphone Nexus One in der ersten Woche 20.000 Mal verkauft hat, wäre das für Google eine große Schlappe. Vom iPhone wurden allein am ersten Tag schon 10.000 Stück geordert.
Am fehlenden Medienecho kann es nicht gelegen haben. Zwar war der Hype um das Gerät nicht ganz so stark ausgeprägt wie beim iPhone, dennoch wurde nahezu überall darüber berichtet. Lange standen die Gerüchte von einem Google-Handy im Raum, die erst im Dezember 2009 bestätigt wurden, als Google-Mitarbeiter Test-Samples bekamen. Am 5. Januar 2010 folgte die offizielle Bestätigung.
Woher rühren die geringeren Absatzzahlen? Zum einen hat Apple das erste iPhone in sechs Ländern gleichzeitig verkauft – das Nexus One gibt es momentan nur in den USA, Großbritannien, Singapur und Hongkong -, zum anderen arbeitete Apple exklusiv mit Telekommunikationsanbietern zusammen. Damit konnte das Unternehmen auf ein großes Netzwerk an Verkaufsläden zurückgreifen. Google vertreibt sein Nexus One hauptsächlich über das Internet. Und das könnte jetzt zum größten Problem werden.
Nachdem in Foren berichtet wurde, dass es Schwierigkeiten mit dem Nexus One und UMTS gibt, häufen sich die Beschwerden über mangelnden Support. Den gibt es nur per E-Mail und anscheinend dauern die Antworten so lange, dass erste frustrierte Nutzer ihr Smartphone anscheinend schon wieder zurückschicken wollen. Zudem werden die Besitzer, die sich mit dem Netzproblem an ihre Provider wenden, zu HTC, dem Produzenten des Handys, und von dort zu Google geschickt – keiner fühlt sich zuständig. Das ist sicher ein Problem, das schnell behoben werden sollte.
Außerdem gibt es ein weiteres Problem. Blogs berichten, dass Google für subventionierte Geräte mit T-Mobile-Vertrag nach dem Ablauf des 14-tägigen Rückgaberechts 350 Dollar Rückgabegebühr verlangt. Das macht sich natürlich nicht gut, zumal Käufer schon über 150 Dollar für ihr Handy gezahlt haben. Da wirken die Beschwerden mit denen Apple beim iPhone zu kämpfen hatte – Verbindungsprobleme, kein austauschbarer Akku und falsche Abrechnungen – weniger dramatisch. Zumal das Unternehmen die Probleme schnell in den Griff bekommen hat, beziehungsweise die Kunden mit Zugeständnissen beruhigen konnte.
Welche Indikatoren gibt es noch, warum sich das Google-Smartphone wahrscheinlich nicht so gut verkauft? An der Hardware dürfte es nicht liegen. Wie ZDNet im Test zeigt, ist das Nexus One sehr gut ausgestattet, reagiert extrem schnell und hat ein tolles AMOLED-Display. Damit ist es momentan technisch definitiv besser ausgerüstet als das iPhone 3GS. Doch allzu sicher darf sich Google nicht wähnen. Im April soll Apple die vierte Generation des iPhone vorstellen.
Dass die Ausstattung und die Leistung im Augenblick besser sind, reicht aber nicht als Verkaufsargument. Apple hat als branchenfremder Hersteller etwas gänzlich Neues auf die Beine gestellt. Das Unternehmen ist völlig unvorbelastet an die Entwicklung gegangen und hat den „Dinosauriern“ Nokia, Motorola, Sony Ericsson, Samsung sowie LG gezeigt, wie ein modernes Mobiltelefon aussehen kann. Die Nutzerführung und das Design überzeugten sogar die kritischsten Fachjournalisten.
Googles neues Smartphone bietet dagegen keine wirklichen Highlights. Das Betriebssystem ist bekannt – auch wenn die aktuellste Version 2.1 einige Neuerungen aufweist, gibt es keine wirklichen Überraschungen. Die Hardware ist klasse, verschlägt einem aber auch nicht die Sprache, und das Design gefällt, wird aber keine Preise einheimsen. Was bleibt, ist ein sehr gutes Smartphone, dem der Sexappeal fehlt.
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