Google hat auf der Messe Linux.conf.au in Neuseeland gezeigt, wie sein Dienst Wave mit Novells Konkurrenzprodukt Pulse zusammenarbeiten kann. Die Demonstration gab auch Aufschlüsse über Zukunftsperspektiven des Wave-Protokolls.
Googles Produktmanager für Wave, Dan Peterson, griff zum Beleg mit Pulse auf einen Wave-Server zu. „Sie haben den Code genommen und in ihr Produkt integriert. Jetzt kommunizieren beide Systeme miteinander“, sagte Peterson. Er berichtete aber auch von einer Reihe von Problemen mit der Implementierung. „Wir gehen die Fehler jetzt gemeinsam durch.“
Novell hatte Pulse im November 2009 vorgestellt. Die Veröffentlichung in finaler Form ist im Lauf des Jahres geplant. Zunächst will man es als Software as a Service anbieten. Google Wave hat dagegen nach einem Dreivierteljahr schon über eine Million aktive Nutzer. Peterson zufolge ist es dennoch von entscheidender Bedeutung, dass auch andere Software-Provider das Protokoll nutzen. „Was mich an Wave am meisten begeistert, ist der Protokoll-Aspekt und die Möglichkeit, zahlreiche unterschiedliche Provider zu haben. Wie E-Mail hinter Google Mail oder Hotmail oder was auch immer steht, so ist Wave die Technologie hinter Google Wave – und hoffentlich auch bald hinter zahlreichen anderen Produkten.“
Als Beispiel für eine Wave-Nutzung zeigte Peterson auch eine Implementierung des Protokolls in dem verbreiteten Texteditor Emacs. Die Emacs-Lösung beruht allerdings auf Reverse Engineering, einem von Google nicht offiziell unterstützten Verfahren – der Konzern möchte lieber, dass Entwickler seine veröffentlichten Schnittstellen (APIs) nutzen.
Google plant, den Quelltext seines Wave-Editors irgendwann als Open Source zu veröffentlichen. Das kann aber Peterson zufolge noch eine Weile dauern: „Wir müssen noch eine Menge Google-spezifischer Infrastruktur daraus entfernen.“
In einem Punkt hat Google seine Strategie für Wave schon ändern müssen – eine engere Integration zwischen Wave und E-Mail wird es nicht geben. „Wir haben uns wirklich angestrengt, ein E-Mail-Gateway zu programmieren – das ist schwer“, sagte er. „Am Ende besteht die einzige Möglichkeit darin, Wave E-Mail-artiger werden zu lassen.“ Man arbeite aber weiterhin an einem allgemeinen Benachrichtigungssystem, das auch E-Mail nutzen kann. Es soll Teilnehmer informieren, wenn eine gemeinsame Welle aktualisiert wurde.
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