Arbeiter bestreiken chinesischen Hersteller von iPhone-Touchscreens

Arbeiter einer Fabrik in der ostchinesischen Stadt Shuzhou haben am vergangenen Freitag bei gewaltsamen Streiks Maschinen und Fahrzeuge zerstört. Einem Bericht von China Daily zufolge stellt die zum taiwanischen Unternehmen Wintek gehörende Firma Touchscreens für Apples iPhone her.

Als Gründe für den Streik nennt die Zeitung Gerüchte über die Streichung von Zulagen sowie zu geringe Löhne und unbezahlte Überstunden. Darüber hinaus forderten die Beschäftigten Aufklärung über mehrere Todesfälle von Kollegen.

„Wir sind wütend über die Gleichgültigkeit gegenüber der Gesundheit der Arbeiter“, erklärte ein Angehöriger des Unternehmens. In der Fabrik herrsche ein strenger Geruch, der von dem leicht flüchtigen Lösungsmittel Hexan stamme und für die Todesfälle verantwortlich sein soll. Hexan wird in der Fertigung zur Reinigung von Touchscreens eingesetzt. Es ist giftig und kann beim Menschen Nervenschäden verursachen.

Nach Angaben lokaler Behörden liegen keine Berichte über Todesfälle im Zusammenhang mit Hexan vor. Allerdings hätten 47 Personen Zeichen einer Lösungsmittelvergiftung gezeigt und seien entsprechend behandelt worden.

AppleInsider zufolge sind Apples asiatische Auftragsfertiger in der Vergangenheit mehrfach negativ aufgefallen. Im Juli 2009 habe eine Prüfung bei Apple-Partnern in China ergeben, dass 45 von 83 Betrieben, die iPods und iPhones herstellen, 2008 die vorgeschriebenen Aufschläge für Überstunden nicht bezahlt hätten. In 23 Fällen sei zudem festgestellt worden, dass gezahlte Löhne unter dem in China gültigen Mindestlohn lagen.

Darüber hinaus hatte ein Todesfall in einer iPhone-Fabrik im letzten Jahr für Schlagzeilen gesorgt. Der Foxconn-Mitarbeiter Sun Danyong hatte sich von einem Hochhaus gestürzt, weil ein iPhone-Prototyp der vierten Generation verloren gegangen war, für den er die Verantwortung trug.

ZDNet.de Redaktion

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