Der Smartphone-Markt wächst im Gegensatz zum Handy-Markt stetig. Im Jahr 2009 beträgt der Anteil der verkauften Smartphones am gesamten Mobiltelefon-Markt laut Gartner 14 Prozent. Bis 2013 soll er auf 38 Prozent steigen. Neben Windows-Mobile-Smartphones, Blackberrys von RIM und Nokia-Geräten mit dem Betriebssystem Symbian S60 etablieren sich seit 2009 auch Android- und Linux-Geräte. Sie haben die schon lange bestehenden Betriebssysteme wie Windows Mobile und Symbian hinsichtlich ihrer einfachen Benutzerführung bereits abgehängt. Grund genug, die drei aktuellen Topmodelle Motorola Milestone, Google Nexus One und Nokia N900 unter die Lupe zu nehmen und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen zu analysieren.

Eines sei hier gleich vorweggenommen: Die Ausstattung der Testkandidaten ist mit 5-Megapixel-Kamera, WLAN, HSDPA und GPS praktisch gleich. Unterschiede finden sich bei Speicher, Prozessor und Betriebssystem. Der interne Speicherplatz lässt sich bei allen Modellen per Micro-SD-Karte aufrüsten. Trotz verschiedener Prozessoren und Taktfrequenzen arbeiten alle drei Kandidaten schnell. Differenzen liegen eher darin, was das jeweilige Betriebssystem auf dem Handy leistet und wie gut einzelne Funktionen, beispielsweise Kamera, Organizer, E-Mail und Browser zu handhaben sind. Der Vergleich nach Punkten zeigt, wie die Kontrahenten einzuordnen sind.

Desktop mit Widgets und Lesezeichen

Das Motorola Milestone arbeitet unter Android 2.0, das Google-Handy Nexus One bereits mit der neuesten Android-Version 2.1. Für eine weitreichende Personalisierung stehen dem Nutzer auf dem Milestone bis zu drei Homescreens zur Verfügung, das Nexus One bietet dank Android 2.1 bereits fünf davon. Darauf kann der Anwender Browser-Lesezeichen, Programme und Dateien ablegen. Wer mehr Ordnung auf dem Handy-Desktop will, kann bei Android sogar Ordner anlegen.

Ab Version 2.1 lassen sich bei Android, also momentan nur auf dem Nexus One, 3D-Effekte einstellen. So „rollen“ die Icons des Menüs nach hinten weg, statt nach oben zu verschwinden. Zudem unterstützt Android 2.1 interaktive Themes und Hintergrundbilder. Beispiel Wasser-Wallpaper: Drückt der Nutzer auf eine bestimmte Stelle im Display, löst er damit ein Wellenmuster aus. Auf dem Motorola Milestone und dem Nokia N900 sind die Bilder statisch. Für die intuitive und ansprechende Nutzeroberfläche gibt es 5 Punkte für das Google Nexus One und 4 Punkte für das Motorola Milstone.

Mehrere Desktops und direkte Schnellzugriffe erlaubt auch das Nokia N900, das unter dem Betriebssystem Maemo 5 läuft. Dennoch ist es das am wenigsten intuitiv zu bedienende Smartphone im Test. Auf dem sogenannten Panorama-Desktop, der bis zu vier Bildschirme umfasst, deponiert der Nutzer Widgets, Programmverknüpfungen und Browser-Links. Der Wechsel vom Panorama-Desktop zum Dashboard oder ins gesamte Menü muss allerdings gelernt werden – selbsterklärend ist die Bedienung nicht. Das Motorola Milestone und das Google Nexus One sind in dieser Hinsicht intuitiver zu handhaben. Daher 3 Punkte für das Nokia N900.

Eine Innovation ist beim N900 dennoch hervorzuheben: Das Dashboard, das auf einen Klick alle aktiven Anwendungen in Echtzeit zeigt. Echtzeit heißt hier, dass eine geöffnete Webseite mit der aktuell aufgerufenen Homepage dargestellt wird. Mit einem Klick auf das Bild der Anwendung gelangt der Nutzer direkt in die aktive Applikation.

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ZDNet.de Redaktion

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