Eine Warnung vor unsicheren Kennwörtern mag wie ein alter Hut klingen, doch die Brisanz dieses Thema nimmt weiter zu. Gerade kleinere Unternehmen, die projektweise zusammenarbeiten, nutzen Dienste wie eine „Festplatte im Netz“ via WebDAV und Web-2.0-Angebote wie Google Docs.

Meist ist es mit großem technischen Aufwand verbunden, einen sicheren Mechanismus wie einen Active Directory Federation Trust und ein VPN zwischen zwei kleinen oder mittelständischen Unternehmen einzurichten. Für eine Zusammenarbeit, die nur einige Monate dauert, ist dieser Aufwand zu hoch.

Daraufhin werden Mitarbeiter „kreativ“ und nutzen öffentlich verfügbare Collaboration-Dienste. Meist entspricht die Passwort-Policy dieser Dienste nicht den Unternehmensrichtlinien.

Die Nutzung von Internet-Diensten ist nicht ungefährlich. Eine Studie von Imperva vom Dezember 2009 zeigt warum: Das am häufigsten genutzte Passwort ist 123456. Auf den Plätzen zwei und drei folgen 12345 und 123456789. Ferner befinden sich Password, iloveyou, Nicole, Daniel und Qwerty in der Liste der 20 meistgenutzten Kennwörter.

Je größer ein virtuelles Team ist, desto leichter ist es für einen Angreifer, auf vertrauliche Daten zuzugreifen. Es reicht aus, dass ein Mitglied des Teams ein unsicheres Passwort benutzt, um möglicherweise hochbrisante Daten preiszugeben, ohne dass dafür spezielle Kenntnisse erforderlich sind.

Die am Beispiel der Website rockyou.com durchgeführte Studie hat ergeben, dass die Nutzung der 5000 meistgenutzten Passwörter in einer Dictionary-Attacke zu einer Erfolgsquote von 0,9 Prozent führt. Das entspricht einem gehackten Account pro 111 Versuche.

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ZDNet.de Redaktion

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