Nach CEO Jonathan Schwartz wird auch der Aufsichtsratsvorsitzende und Mitgründer von Sun, Scott McNealy, das Unternehmen verlassen. Seinen Kollegen hinterließ er einen wehmütigen Abschiedsbrief, in dem er sie ermutigt, im Rahmen der Übernahme zu Oracle zu wechseln.
Die Betreffzeile der E-Mail lautet „Danke für 28 gute Jahre“. In der Nachricht heißt es: „Das ist keine Mitteilung, die ein Firmengründer gerne schreibt. Sun hätte in meiner Vorstellung überleben und zum großen Reorganisator werden sollen. Aber ich liebe die freie Marktwirtschaft und den Kapitalismus mehr als ich mein eigenes Unternehmen liebe.“
Er hoffe aus tiefstem Herzen, dass Amerika seine große Liebe zum Kapitalismus wiederfinden werde, schreibt McNealy weiter. „Mit Ausnahme der Autoindustrie, der Finanzwelt und einiger anderer Bereiche – ich schweife ab – hat die unsichtbare Hand ihre Arbeit höchst effizient erledigt. Deshalb akzeptiere ich das Ergebnis.“
McNealy hatte 2006 seinen Posten als CEO für Jonathan Schwartz geräumt. Er hat zwar Fehlentscheidungen während seiner Amtszeit eingeräumt, ist nach eigener Aussage im Großen und Ganzen aber stolz auf das Unternehmen und seinen finanziellen Erfolg. Als unabhängige Firma erwirtschaftete Sun insgesamt rund 200 Milliarden Dollar Gewinn.
Am 16. Juli 2009 hatten die Sun-Aktionäre einer Übernahme durch Oracle zugestimmt. Die EU hatte vor einer Woche grünes Licht für die Transaktion gegeben. Für die Führungskräfte wurden für den Fall ihrer Entlassung großzügige Abfindungen vereinbart. Während Schwartz 12 Millionen Dollar plus Sun-Aktien im Wert von 5,1 Millionen Dollar erhält, stehen McNealy etwa 9,5 Millionen Dollar zu.
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