Ein neuer Anlauf für die digitale Schiefertafel

Die erste Idee eines elektronischen Stiftes und der maschinellen Erkennung von Handschriften tauchte erstmals 1888 auf. Bis es erste Computer mit elektronischem Eingabestift gab, dauerte es dann aber noch einige Jahrzehnte. Die ersten hießen damals Pen Computer. Der Begriff Tablet-PC selbst wurde wie erwähnt 2001 von Microsoft eingeführt.

Das erste Konzept zu einem tragbaren Computer mit intuitiver Benutzeroberfläche stammte von Alan Kay aus dem Labor Xerox PARC in Palo Alto. In Arbeiten der 70er Jahre war von einem Dynabook die Rede. Einer der ersten echten Computer mit Stifteingabe war der 1993 vorgestellte Newton von Apple. Das DIN-A5 große Gerät war wegen seiner Größe (als PC zu klein, für die Hemdentasche zu groß) und der damals noch zu schwachen Prozessorleistung als Personal Computer ein Flop, aber doch ein wichtiger Vorläufer der PDAs.

Zwischen 1992 und 1994 präsentierten etwa Fujitsu, IBM und NCR, die sogenannten „Pen Computer“. Diese liefen entweder unter Microsofts „Windows for Pen Computers“ oder „PenPoint“ der GO Corporation liefen. Pioniere von Pen-PCs waren GRiD und die GO Corporation, Unternehmen, die heute nur noch IT-Historiker kennen. 1995 nahmen alle Hersteller ihre penbasierten Produkte für Endverbraucher vom Markt. Als Eingabegeräte der Industrie für die Betriebsdatenerfassung spielen sie bis heute jedoch eine wichtige, wenn auch wenig beachtete Rolle.

Microsoft dagegen glaubte weiter an stiftbediente Computer, wie Bill Gates auf der Comdex 2001 demonstrierte. Daher veranlasste Gates 2002 die Tablet-PC-Erweiterung des Betriebssystems Windows XP. Seither sind eine Vielzahl von Endgeräten, unter anderem von Dell, Fujitsu-Siemens, Hewlett-Packard, Lenovo und Toshiba, erhältlich. Die Nachfrage scheint aber nicht besonders hoch zu sein. Anbieter wie Acer haben sich 2007 bereits wieder aus dem Geschäft mit Tablet PCs zurückgezogen.

Ob es Apple mit seinem multimedialen Lesegerät wieder, wie schon beim iPhone, gelingt, Zeichen zu setzen, und einen ganzen Markt neu zu definieren, bleibt fraglich. Und es ist entgegen aller Spekulationen vielleicht eher eine Generationen- als eine reine Preisfrage.

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ZDNet.de Redaktion

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