Microsoft und seine Hardwarepartner hatten mit dem bereits 2002 eingeführten Tablet-PC bis jetzt keinen großen Erfolg. Die Geräte – egal ob Slates (komplett ohne Tastatur) oder Convertible (Notebook mit drehbarem Display) – besetzen nach wie vor nur eine Nische. Ob Apple mit dem iPad dieser Gerätekatgorie zum Durchbruch verhelfen kann, muss sich erst zeigen. Konzeptionell hat es dem Ansatz aus Redmond aber einiges voraus.
Anstatt auf ein Desktop-OS samt vergleichsweise stromhungriger x86-CPU setzt Apple auf eine ARM-Plattform und das deutlich verschlankte iPhone OS. Das ermöglicht mit geringerem finanziellem Aufwand längere Akkulaufzeiten und mehr Mobilität.
Das Betriebssystem ist konsequent auf Performance, Effizienz und Fingerbedienung ausgelegt. Microsoft versucht dagegen seit Jahren mit mäßigem Erfolg, die Windows-Oberfläche so zu modifizieren, dass Maus-, Finger- und Stiftbedienung gleichermaßen möglich sind. Wie der Test von Windows Touch unter Windows 7 gezeigt hat, ist das Interface für eine sinnvolle Bedienung zu komplex.
Auf der Haben-Seite von Apple steht auch, dass bereits mehr als 100.000 Anwendungen aus dem App Store für das iPad zur Verfügung stehen. Diese sind, anders als klassische Desktop-Software, bereits für die Erfordernisse im Bereich Mobilität ausgelegt. Auch der Preis könnte helfen: Mit 499 Dollar für das Einstiegsmodell hat Apple die magische 500-Dollar-Grenze knapp unterschritten.
Ob das alles reicht, um das iPad zum nächsten größen Verkaufshit nach iPod und iPhone zu machen, ist aber längst nicht ausgemacht. Die Hardware zeigt doch einige Schwächen: So sind keine Schnittstellen wie USB vorhanden, um beispielsweise unterwegs Bilder von einer digitalen Kamera zu laden. Auch eine Webcam fehlt. Das Display (135 Pixel pro Zoll) erreicht nicht die Schärfe des iPhone (163 Pixel Pro Zoll) – für den Einsatz als E-Book-Reader nicht die beste Voraussetzung.
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