Neues Add-on-System für Firefox: Zeitplan steht

Mozilla hat einen Zeitplan für „Jetpack“ veröffentlicht, das neue Add-on-System für Firefox. „Wir streben grob einen Zeitrahmen von vier Monaten an, um eine Reihe von Features einzubauen“, schreibt Teammitglied Daniel Buchner in einem Blogeintrag. „In dieser Zeit soll es drei Major Releases geben. Jedes wird wichtige Features und APIs bringen. Das erste ist dann in etwa sechs Wochen verfügbar.“

Die Roadmap sieht vor, dass Version 0.1 am 1. März erscheint. 0.2 folgt am 29. März, 0.3 am 26. April.

Jetpack, das in der endgültigen Version „Reboot“ heißen soll, war 2009 gestartet worden, musste aber wegen anderer Firefox-Projekte warten. Aktuell ist eine XML User Interface Language (XUL) Grundlage von Add-ons. Mit Jetpack/Reboot soll das Erstellen von Browsererweiterungen einfacher werden, indem man stattdessen Standard-Web-Technik einsetzt. Als großen Vorteil sieht Mozilla außerdem, dass die Installation von Erweiterungen mit Jetpack keinen Neustart erfordert.

Andersherum funktionieren Jetpack/Reboot-Erweiterungen auch dann weiter, wenn Mozilla den Browser aktualisiert. Das ist besonders wichtig, da Mozilla die Update-Frequenz erhöhen will. Mit XUL war es nötig, tausende von Add-on-Entwicklern zu Updates zu bewegen – selbst wenn die einzige Änderung oft darin lag, der Liste unterstützter Firefox-Versionen eine weitere hinzuzufügen.

Parallel zur Entwicklung von Reboot soll – etwas verwirrend – auch das ursprüngliche Jetpack-Projekt fortgeführt werden. Hier steht Version 0.8 kurz vor der Veröffentlichung.

Die Zukunft der existierenden Erweiterungen auf Basis von XUL ist derzeit ungeklärt. „Wenn Jetpack irgendwann so gut funktioniert wie das jetzige System, kann man über einen Umzug aller bestehenden Erweiterungen nachdenken. Dafür ist es aber noch viel zu früh. Um es klar zu sagen, bisher gibt es keine Entscheidung, das bestehende System auslaufen zu lassen“, heißt es in Mozillas offizieller FAQ zu Jetpack.

Mozilla wollte Jetpack ursprünglich mit Firefox 3.7 in der ersten Jahreshälfte 2010 einführen, aber ob das klappt, ist unsicher: Die Firefox-Entwickler gestalten gerade ihre gesamte Roadmap um.

Googles Browser Chrome verwendet seit der Veröffentlichung von Version 4.0 für Windows vergangene Woche ein ähnliches System. Eine solche Programmiergrundlage stellt allerdings auch ein zusätzliches Sicherheitsrisiko dar. Welche neuen Probleme sich ergeben, hat ein Programmierer von Chrome-Erweiterungen, Aaron Bodman, kürzlich zusammen mit Kollegen in einer Forschungsarbeit für die Universität Berkeley geschildert.

ZDNet.de Redaktion

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