Google schlägt ortsabhängiges DNS-System vor

Google hat zusammen mit einigen anderen Unternehmen eine alternative Technik zur Auflösung von Internet-Adressen vorgeschlagen. Sie soll den Server finden, der geografisch am nächsten zum PC eines Web-Surfers liegt. Laut einem Blog-Eintrag von Google-Technikern könnte das die Geschwindigkeit des Internets verbessern.

Bei der Technik geht es um das DNS-Protokoll (Domain Name System). Ein Domain-Name-Server verwandelt Adressen wie www.zdnet.de in IP-Adressen wie „127.0.0.1“. Diese Adresse verweist auf einen konkreten Server, der dann die gewünschten Daten liefert. Nach Ansicht der Google-Ingenieure kann es in einzelnen Fällen passieren, dass dabei ein viel zu weit vom anfragenden Rechner entfernter Server zugewiesen wird. So könnte eine Suchabfrage eines deutschen Surfers zu Google nach Kalifornien weitergeleitet werden, obwohl es auch einen europäischen Google-Server gegeben hätte.

An dieser Stelle haken Google und Neustar UltraDNS mit ihrem Verbesserungsvorschlag ein. Der Vorschlag heißt „Informationen zur Client-IP in DNS-Abfragen“. Die Idee ist, dass ein Teil der IP-Adresse des fragenden Rechners in die DNS-Abfrage eingebettet wird. Dieser Teil enthält Informationen darüber, wo sich der jeweilige Computer gerade geografisch befindet. So kann der nächste Server leichter ermittelt werden. Bislang kennen die DNS-Server typischerweise nur die Adresse eines Servers, der beim jeweiligen Internet-Provider für die Namensauflösung zuständig ist, nicht aber die Adresse des abfragenden Computers.

Google hat ein starkes Interesse an technischen Verbesserungen des DNS-Systems und des Internets überhaupt. Ende 2009 richtete das Unternehmen sogar einen eigenen DNS-Dienst ein. Ein weiteres Beispiel ist das von Google entwickelte Protokoll SPDY, gesprochen „speedy“, das einen schnelleren Datenaustausch zwischen Client und Web-Server ermöglichen soll.

ZDNet.de Redaktion

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