Die MPEG Licensing Association (MPEG LA) hat die kostenlose Nutzung des Videocodecs H.264 bis 31. Dezember 2015 verlängert. Die Gratislizenz für Websites, die mit H.264 komprimierte Streams bereitstellen, wäre sonst Ende 2010 ausgelaufen.
Die MPEG LA vertritt 26 Firmen mit über 1000 Patenten rund um H.264. Ihre bisherige Politik war es, von Seitenbetreibern keine Gebühren zu verlangen, wenn die Seite für Internetnutzer kostenlos zugänglich ist.
Die Entscheidung war mit Spannung erwartet worden. H.264 konkurriert mit dem freien Ogg Theora und VP8 (und seinem Vorgänger VP7) von On2 Technologies als Format für Internetvideos der Zukunft. HTML 5 ermöglicht es Webseitenprogrammierern, solche Videos direkt einzubetten – ohne Verwendung von Plug-ins wie Adobe Flash oder Microsoft Silverlight. HTML 5 spezifiziert aber kein Videoformat, da sich die an der Entwicklung beteiligten Firmen nicht auf eines einigen konnten. Die genannten Technologien sind die wichtigsten Kandidaten.
Aktuell setzt etwa Googles YouTube H.264 ein. Google versucht außerdem, On2 Technologies zu übernehmen, vermutlich um Videocodecs im eigenen Haus entwickeln zu können. Offiziell heißt es nur: „Wir glauben, dass hochwertige Videokompression Teil der Plattform sein sollte.“
Die Befürworter des offenen Standards Ogg Theora überzeugt die Verlängerung der Gratislizenz nicht. So twitterte Mozillas CEO John Lilly: „Was die Entscheidung der MPEG LA angeht: Das ist gut, aber sie waren ja quasi dazu gezwungen. Letztlich sind das noch fünf Jahre Freiheit vor einer lebenslänglichen Haft.“
Wie Firefox soll auch Opera bald Ogg Theora unterstützen. Safari dagegen nutzt H.264, Google Chrome beide und Microsofts Internet Explorer keines von beiden. Dabei geht es nicht nur ums Geld. Zum Patent-Portfolio von AVC/H.264 zählt auch MPEG-4 Part 10. Diese Komponente ist zwar für die kostenlose Internetnutzung frei, die MPEG LA will aber im Lauf des Jahres Gebühren für kommerzielles Streaming, Kameras, Videobearbeitungssoftware, Mediaplayer und Browser einführen.
Dies stellt Mozilla vor Probleme: Es gibt seinen Browsercode ja an Partner – vor allem Linux-Distributoren – weiter, und für eine solche Weitergabe enthält die Lizenz der MPEG LA keine explizite Genehmigung. Außerdem würde die Lizenz Mozilla zufolge 5 Millionen Dollar kosten.
Die MPEG LA unterscheidet laut ihrem Director of Global Licensing Allen Harkness nicht danach, ob eine Software kostenlos ist oder nicht. Er sagt: „Es gibt da keine Sonderbehandlung – egal ob Open Source oder nicht.“ Zu den durch die MPEG LA vertretenen Unternehmen zählen Apple mit einem Patent, Microsoft mit einem Dutzend und zahlreiche Hersteller von Heimelektronik. Eine ausführliche Liste ist auf ihrer Website verfügbar.
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