Microsofts Unternehmenssuche FAST unterstützt Linux und Unix nicht mehr


Magic Quadrant für Enterprise Search (Diagramm: Gartner)

Die nächste Version von Microsofts Suchmaschine für Unternehmen, FAST, wird Linux und Unix als Plattformen fallen lassen. Dies schreibt Bjørn Olstad in einem Blogeintrag: das Team werde aber „in Interoperabilität zwischen Windows und anderen Systemen investieren, womit wir unser Versprechen eines zehnjährigen Supports für Nicht-Windows-Systeme noch einmal betonen und auch konkrete Schritte unternehmen, um unseren Kunden die Planung zu erleichtern.“

Enterprise Search ist weiterhin ein lukrativer Markt: 2008 betrug der Umsatz mit solcher Software Gartner zufolge 1,1 Milliarden Dollar. Das Analystenhaus sagt einen Anstieg auf 1,9 Milliarden Dollar bis 2013 voraus, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 11,7 Prozent entspricht.

Derzeit dominieren Microsoft und Autonomy den Markt, obwohl zuletzt das Open-Source-Projekt Apache Lucene sowie Googles Search Appliance verstärkt Einzug in großen Unternehmen gehalten haben. Lucene wird von Lucid Imagination kommerziell angeboten.

Microsofts riesiger Vorteil besteht darin, die Daten in Form des Windows-Dateisystems letztlich kontrollieren zu können. Die große Zahl von Firmenservern mit Windows ergänzt noch die Verbreitung von Sharepoint als Tool für den Zugriff auf Unternehmensdaten.

Aus Entwicklersicht erscheint es möglicherweise sinnvoll, die Unterstützung für Linux und Unix aufzugeben. Fraglich ist aber, ob der Markt dies annimmt. Wer FAST weiter nutzen möchte, wird zusätzliches Geld für Windows-Lizenzen, Administration und Umstellungen ausgeben müssen, und zwar zu einem Zeitpunkt, da die Verbreitung von Linux-Servern in großen Unternehmen wächst – insbesondere als Datei- und E-Mail-Serversystem.

Im gleichen Blogpost verspricht Olstad auch einen Cloud-basierten Ableger von FAST, der eine Installation vor Ort ersetzen könne. Dessen Verbreitung steht allerdings entgegen, dass wohl die wenigsten Unternehmen zulassen, dass ihre Daten den durch ihre Firewall abgesicherten Bereich verlassen.

ZDNet.de Redaktion

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