Virtualisierung: Microsoft holt allmählich auf

2007 hat Microsoft mit der Firma Softgrid eine Technologie zur Virtualisierung von Anwendungen übernommen. Softgrid war damals seiner Konkurrenz weit voraus. Microsoft hat die Technologie in App-V umbenannt.

Die derzeit aktuelle Version App-V 4.5 SP1 kann in Umgebungen installiert werden, die mit Windows XP, Windows Vista, Windows 7 und 32-Bit-Plattformen von Windows Server betrieben werden. Für Kunden mit 64-Bit-Plattformen steht eine Beta von App-V 4.6 zum Download. Marktreife soll App-V 4.6 im zweiten Halbjahr 2010 erlangen.

Microsoft Application Virtualization 4.5 SP1 ist als Teil des Microsoft Desktop Optimization Pack (MDOP), der Microsoft Application Virtualization for Terminal Services sowie über MSDN erhältlich. Das Werkzeug erlaubt es, Anwendungen sowohl vom System als auch untereinander zu isolieren.

Dafür sendet App-V zuvor zusammengestellte spezifische Pakete jeder Anwendung blockweise an den Client oder streamt sie im günstigeren Fall von einem Fileserver. Vergleichbare Technologien besitzen heute aber auch schon Citrix, Symantec und Wyse.

Richtig eingesetzt, könnte sich App-V für Microsoft auch richtig lohnen. Viele Firmen haben sich lange genug mit klassischer Anwendungsverteilung à la MSI herumgeschlagen. Wenn es Microsoft gelingt, App-V technisch als ernstzunehmende Lösung zu positionieren, könnten diese Firmen durchaus den restriktiven Verteilweg via MDOP, einem an die vielfach ungeliebte Software Assurance gebundenen Funktionspaket, akzeptieren.

Zudem nutzt Microsoft Virtualisierung noch auf eine andere Weise. Um bei Windows 7 im XP-Mode alte Anwendungen auszuführen, die ansonsten Kompatibilitätsprobleme verursachen würden. Die Virtualisierung ist direkt ins Betriebssystem eingebettet. Windows 7 nutzt dazu einen Hypervisor. Diese Funktion ist ab der Professional-Version von Windows 7 verfügbar. Die Enterprise- und Ultimate-Versionen bieten zusätzlich Med-V. Das ist letztlich nichts anderes als ein XP-Mode für ältere Betriebssysteme, etwa Windows 2000. Außerdem ermöglicht Med-V die Nutzung der Funktion in größeren Installationen.

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ZDNet.de Redaktion

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