Vittorio Colao (Bild: Vodafone)

Vodafone-CEO Vittorio Colao hat sich in einer Keynote auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona für ein nach Bandbreite gestaffeltes Preissystem ausgesprochen. Mobilfunkprovider sollten Breitbandkunden einen Preisaufschlag berechnen können, wenn sie ein höhere Übertragungsgeschwindigkeit wollten.

Gegenwärtig haben die meisten Provider keine Gebührenstaffeln für Bandbreite. Preise in mobilen Breitbandnetzen werden aktuell nach der Datenmenge berechnet, nicht nach der Geschwindigkeit.

Provider müssten in der Lage sein, „sicherzustellen, dass nicht ein einzelner Kunde die Bedingungen der anderen Kunden verschlechtert kann“, so Colao in seiner Rede. Die Zugangsanbieter hätten zwar die „Verantwortung, weiter in ihre Netzwerke zu investieren“, sie sollten aber auch die Erlaubnis haben, die Auslastung der Netzwerke über ein Gebührensystem zu regulieren. „Wenn ein Kunde bereit ist, mehr für eine höhere Bandbreite zu zahlen, dann sollte das auch möglich sein.“

Ben Verwaayen, CEO von Alcatel-Lucent, pflichtete Colao bei. Die Mobilfunkbranche solle ihr Angebot von „All you can eat“ zu „hier ist der Gegenwert, den ich anbiete“ ändern. Die Provider sollten sich dafür mit den Regulierungsbehörden „an einen Tisch setzen“, um Bandbreiten-Preisstaffeln möglich zu machen, forderte Verwaayen.

Colao betonte einen weiteren Punkt: Er sei zwar für Preisstaffeln hinsichtlich des Bandbreitenverbrauchs, aber gegen Bandbreitenbeschränkungen für rivalisierende mobile Anwendungen. „Hier sollte es keine Diskriminierungen geben, für keine Anwendung“, sagte Colao und nahm explizit Bezug auf Browser und Suchfunktionen. „Wenn Vodafone eine VoIP-Applikation hat, sollten wir ihr in unserem Netz keine besseren Netzwerkbedingungen geben können als irgendeiner anderen VoIP-Applikation. Unter gleichen Bedingungen sollte es keine Diskriminierung geben.“

ZDNet.de Redaktion

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