Scansafe: 80 Prozent der webbasierten Malware sind schädliche PDF-Dateien

Laut einer Analyse von Scansafe, die auf der Auswertung von mehr als einer Billion Webanfragen basiert, haben schädliche PDF-Dateien, die Lücken in Adobe Reader und Acrobat ausnutzen, Flash-Exploits als häufigste webbasierte Malware überholt. 80 Prozent aller im vierten Quartal 2009 von Scansafe registrierten schädlichen Dateien waren demnach manipulierte PDFs.

Im ersten Quartal 2009 lag der Anteil schädlicher PDFs noch bei 56 Prozent, während der von Exploits für Schwachstellen in Adobes Flash Player zwischen dem ersten und dem letzten Vierteljahr von 40 Prozent auf 18 Prozent zurückging. „Dieser Trend ist ein Zeichen für die Vorliebe der Hacker für PDF-Exploits, vermutlich ausgelöst durch eine Zunahme von Codeanfälligkeiten in Adobe Reader sowie Acrobat und der gestiegenen Verwendung und Akzeptanz von PDF-Dateien am Arbeitsplatz und bei Verbrauchern“, heißt es in dem Bericht (PDF).

Der Anteil webbasierter Exploits für Word und Excel ging laut Scansafe 2009 auf weniger als 1 Prozent zurück. In 10 Prozent der Fälle war Schadcode in manipulierten Bilddateien eingebettet. „Vielfach werden schädliche Bilddateien auf legitimen Websites gehostet, die mutmaßlich kompromittiert wurden“, so Scansafe. Oftmals ersetzten Angreifer Bilder einer Website durch manipulierte Kopien, um im Hintergrund Schadcode auszuführen.

Adobe hatte Anfang Januar, als Reaktion auf eine zunehmende Zahl von Malware-Angriffen auf Reader, Acrobat und Flash Player, die automatische Updatefunktion seiner Softwareprodukte überarbeitet. Die Anwendungen werden nun automatisch im Hintergrund und ohne Interaktion mit einem Anwender auf den neuesten Stand gebracht.


2009 hat die Verbreitung schädlicher PDF-Dateien und die Zahl der von Adobe gemeldeten Schwachstellen deutlich zugenommen (Bild: Scansafe).

ZDNet.de Redaktion

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