Nach heftiger Kritik von Anwendern und Datenschützern hat der neue Social-Networking-Dienst Buzz Google jetzt sogar eine Sammelklage eingebracht. Wie der San Francisco Chronicle berichtet, haben Kanzleien aus San Francisco und Washington im Namen von Eva Hibnick Klage gegen den Suchanbieter eingereicht. Die Frau aus Florida wurde stellvertretend für viele Google-Mail-Anwender ausgewählt, die ihre Privatsphäre durch den in Google Mail integrierten Service verletzt sehen.

Google Mail habe zur Einführung von Buzz etwa 31,2 Millionen Anwender gehabt, heißt es in der Klageschrift. Der neue Dienst sei bei den meisten oder allen ohne deren Einverständnis installiert worden. Damit habe Google gleich gegen mehrere Gesetze verstoßen, welche die elektronische Kommunikation regeln.

Besonders den „Computer Fraud and Abuse Act“ sehen Hibnicks Anwälte verletzt. In diesem Gesetz sind beispielsweise Vergehen wie die „Kompromittierung der Privatsphäre eines Computers“ sowie die „wissentliche Übertragung und absichtliche Beschädigung“ von Daten enthalten.

Die Zahl der Betroffenen lässt auf eine hohe Schadenersatzforderung schließen. Die genaue Summe ist aber nicht bekannt. Außer Schadenersatz fordert die Anklage, dass Google ein ähnliches Vorgehen wie bei Buzz künftig unterlässt.

Sowohl Google als auch die Anwälte der Klägerin wollten zu dem Fall bislang keine Stellungnahme abgeben.

Datenschützer hatten nach dem Start von Buzz in der vergangenen Woche vor allem die Funktion „Auto-Following“ heftig kritisiert, die automatisch eine Liste von Followern aus den Google-Mail-Kontakten generiert, mit denen der Anwender besonders häufig korrespondiert. Diese Kontakte waren für alle anderen automatisch ausgewählten „Follower“ sichtbar, was in vielen Fällen nicht erwünscht war.

Inzwischen hat Google reagiert und die Privatsphäreeinstellungen angepasst. Dennoch haben Verbraucherschützer die US-Handelsbehörde Federal Trade Commission (FTC) zu einer Untersuchung aufgefordert.

ZDNet.de Redaktion

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