Die CeBIT rockt – oder doch nicht?

Dieses Jahr hat auf der CeBIT in Halle 22 hat die „CeBIT Sounds“ Premiere. Mit ihr engagiert sich die Deutsche Messe AG nun auch im Musikbereich. Begründung: Die Berliner Messe Popkomm fiel 2009 aus und ist in diesem Jahr erst für den Herbst geplant. Außerdem, so ein Messesprecher aus Hannover gegenüber ZDNet, sei die Musikindustrie verunsichert und suche nach einer „innovativen, interdisziplinären Plattform mit Schwerpunkt auf Business-Aspekten“.

Mit dem Namenszusatz „Music, Business, Festival“ unterstreiche die „CeBIT Sounds“, dass sie diesen Ansprüchen gerecht werden wolle. Die Veranstaltung soll die gesamte digitale Wertschöpfungskette im Musikgeschäft abbilden und als Ausstellung für große Plattenfirmen, kleine Labels sowie Medien und Anbieter von Hard- und Software zur Musikproduktion und -bearbeitung dienen.

Am Vormittag und am frühen Nachmittag stehen die Ansprache von Geschäftspartnern, Diskussionsrunden, Podiumsdiskussionen und Foren im Vordergrund. Am Abend sollen Kurzauftritte bekannter Künstler und am Samstag ein komplettes Konzert stattfinden. Normale Eintrittskarten der CeBIT-Besucher gelten dafür nicht.

So zumindest die Pläne der Messe. Heute, nur zehn Tage vor Beginn der Messe, ist aber noch unklar, was in Halle 22 eigentlich genau passieren soll. Die Zahl der Aussteller ist mit elf recht klein. Neben dem Verband unabhängiger Musikunternehmen e.V. (VUT) gehören dazu Avid, MySpace, die Telekom mit Musicload, Sony Ericsson und Roland. Das klingt zwar zunächst gut, ist aber für eine ganze Messehalle doch recht wenig.


CeBIT-Sounds bei Facebook: „Hilf ihm dabei, seine Freunde zu finden.“ (Screenshot: ZDNet.)

Wer mehr wissen will, tappt derzeit noch im Dunkeln. Die extra eingerichtete Website schweigt sich zu Ausstellern und Programm komplett aus. Sie präsentiert lediglich ein paar Interviews und Marketingmeldungen rund um den Event. Außerdem verweist sie auf die CeBIT-Website.

Dort soll, wie ZDNet auf Anfrage erfuhr, aber erst im Laufe des 22. Februars ein Programm zur Ansicht bereitstehen. Und die Facebook-Seite des Projekts wiederholt lediglich, was auf den anderen beiden Seiten schon steht. Sie hat derzeit rund 350 „Freunde“.

Das sieht alles nicht danach aus, als ob der Ansturm der Musikbranche auf die Veranstaltung überwältigend wäre. Ich warte jetzt gespannt auf den Montag, wenn das Programm verfügbar sein soll. Vielleicht wird es ja doch noch eine „richtige“ Musikmesse in Hannover geben?

ZDNet.de Redaktion

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