Das Kabelnetz wurde ursprünglich als Fernsehkabelnetz konzipiert, das heißt vor allem als Einbahnstraße von den Fernseh- und Rundfunkstationen zu den Haushalten. Die Rückkanalfähigkeit ist auf die Frequenzen bis 87,5 MHz beschränkt, während die Frequenzen ab 87,5 MHz für die Übertragung zu den Haushalten hin genutzt werden.
Die Obergrenze des Frequenzbereichs hängt von der Ausbaustufe des Netzes ab. Ursprünglich übertrugen die Netze nur Frequenzbereiche bis 300 oder 450 MHz. Später wurden sie bis 606, 750 oder 862 MHz ausgebaut.
Das geringe Frequenzspektrum für den Rückkanal bedeutet, dass die Kabelnetzbetreiber bei ihren derzeitigen Clustergrößen nur einen relativ geringen Upstream anbieten können. Als einen Cluster bezeichnet man den Teil eines Kabelnetzes, der mit einem Kabelstrang an ein CMTS angeschlossen ist, das den Übergang vom Kupferkabel in das Glasfasernetz des Kabelnetzbetreibers realisiert.
Den geringsten Upstream hat Kabel BW. Bei einem Downstream von 100 MBit/s bietet der Anbieter nur 2,5 MBit/s im Upstream. Unity Media erlaubt immerhin 5 MBit/s. Spitzenreiter unter den Kabelbetreibern ist Kabel Deutschland mit 6 MBit/s. Im Vergleich mit VDSL ist das jedoch recht wenig. Die Deutsche Telekom bietet 10 MBit/s bei einer Downstreamgeschwindigkeit von 50 MBit/s.
Da das Netz im Web-2.0-Zeitalter immer interaktiver wird, gewinnt die Upstreamgeschwindigkeit an Bedeutung. Es zählt nicht nur, wie lange es dauert, die neueste Linux-Distribution herunterzuladen, sondern auch der Zeitbedarf für den Upload eines YouTube-Videos in HDTV-Qualität.
Den Kabelnetzbetreibern bleibt für einen schnelleren Upstream nur, die Cluster deutlich zu verkleinern, was jedoch mit weiteren Investitionen verbunden ist. Auch die Bildung von sogenannten asymmetrischen Clustern, bei denen Upstream und Downstream von unterschiedlichen CMTS abgewickelt wird, führt zu hohen Kosten. Die VDSL-Anbieter haben es einfacher, weil sie die Gesamtbandbreite des Kupferkabels flexibel auf Up- und Downstream verteilen können.
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