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Sage stellt zweiten Investitionsatlas vor

Mittelständische Unternehmen haben 2009 rund 2,5 Prozent weniger in Informations- und Kommunikationstechnologie investiert als im Jahr zuvor. Der bundesweite Durchschnitt an jährlichen Ausgaben in ITK sank pro Arbeitsplatz von 1910 Euro auf rund 1862 Euro. Das sind die zentralen Ergebnisse des zweiten Investitionsatlas für Informations- und Kommunikationstechnologie von Sage Software.

Die vom Marktforschungsunternehmen Techconsult durchgeführte Studie analysiert das Ausgabeverhalten mittelständischer Unternehmen in 87 Regionen Deutschlands. Sie soll einen repräsentativen Überblick über die Investitionen geben, die deutsche Mittelständler in Hardware, Software, Services und Kommunikationsausstattung tätigen. Befragt wurden rund 2500 Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern.

Die deutsche Investitionslandkarte hat sich ein wenig gewandelt: Spitzenreiter ist wie bei der ersten Auflage im Herbst 2008 die Region München, die mit 2583 Euro pro Arbeitsplatz weit über den deutschen Durchschnittsausgaben in Hardware, Software, Services und Kommunikations-Equipment liegt. Auf dem zweiten Platz findet sich weiterhin Frankfurt (2274 Euro), gefolgt von Stuttgart und Berlin (je 2234 Euro) sowie Düsseldorf (2195 Euro).

Spitzenaufsteiger 2009 ist die Region Braunschweig, die sich um 32 Ränge verbesserte (2008: Platz 64). Zu den Aufsteigern zählen zudem die Region Bremerhaven, die sich von Platz 86 auf 61 steigerte, sowie Emden/Oldenburg mit einer Steigerung von 24 Plätzen auf den 45. Rang. Der größte Absteiger hingegen ist die Region Pforzheim – von Platz 31 auf 56. Schlusslicht 2009 wurde Zwickau mit 1721 Euro – vergangenes Jahr noch auf dem 75. Platz. Ähnlich erging es Chemnitz (1728 Euro), das vom 74. auf den 86. und damit vorletzten Rang abrutschte. Nicht viel besser dran ist Göttingen (1734 Euro): 2008 noch auf Rang 76, nun Drittletzter.

Im Vergleich der Bundesländer behauptete Hessen den bundesweiten Spitzenplatz auch 2009 – mit einem durchschnittlichen Investitionsvolumen von 1980 Euro. Großer Aufsteiger 2009 ist die Region Schleswig-Holstein/Hamburg, die mit nun 1937 Euro einen Sprung vom fünften auf den zweiten Rang machte und mit Baden-Württemberg die Plätze tauschte. Mit einer durchschnittlichen Investitionssumme von lediglich 1755 Euro pro Arbeitsplatz ist der Freistaat Sachsen nun Schlusslicht im Ranking – 2008 war es noch Sachsen-Anhalt mit 1805 Euro. Mittelständische Unternehmen in Hessen geben somit rund 225 Euro mehr für ihre IT- und Telekommunikationsinfrastruktur pro Arbeitsplatz aus als jene in Sachsen.


Sages zweiter Investitionsatlas sieht verstärktes IT-Investment im Norden Deutschlands, auch wenn sich Hessen auf Platz 1 der Regionen behaupten kann (Karte: Sage).

2009 entfielen 29,1 Prozent aller Ausgaben auf Software, 22 Prozent auf Hardware und 12,1 Prozent auf Kommunikationsausrüstung – den Hauptanteil machen mit 36,7 Prozent Dienstleistungen wie Beratung und Training aus. Damit sind letztere zwar nach wie vor der mit Abstand größte Posten – auffällig ist jedoch der Rückgang um knapp zehn Prozentpunkte. Zum Vergleich: 2008 wurden rund 46,8 Prozent in Services, 24,6 Prozent in Software, 19,4 Prozent in Hardware und 9,1 Prozent in Kommunikationsausstattung investiert.

„Zwei Drittel der Regionen haben 2009 weniger für IT- und Telekommunikationsinfrastruktur ausgegeben als im Vorjahr“, so Peter Dewald, Geschäftsführer der Sage Software GmbH. „Dies kann sicherlich als ein Ausdruck von Unsicherheit gegenüber der wirtschaftlichen Lage in 2009 bewertet werden. Umso erfreulicher ist es jedoch, dass der Rückgang in kleinen und mittelständischen Betrieben mit 1 bis 499 Mitarbeitern mit rund 2,5 Prozent auf dem gleichen Niveau lag wie der vom Bundesverband Bitkom analysierte Investitionsrückgang aller bundesdeutschen Unternehmen.“

Der Mittelstand habe sich also auch in der Krise gut geschlagen, so der Sage-Geschäftsführer. „Und immerhin ein Drittel der Regionen hat ihre Ausgaben trotz Krise sogar gesteigert, was zeigt, dass Informationstechnologie 2009 nicht Teil des wirtschaftlichen Problems, sondern Teil der Lösung war.“

ZDNet.de Redaktion

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