Research in Motion findet die CeBIT in Hannover langweilig – klar man ist ja nicht mit einem eigenen Stand vertreten, um die BlackBerry-Produkte zu präsentieren. Deshalb empfiehlt das Unternehmen in einer Pressemitteilung den Journalisten, einen Blick in die BlackBerry App World zu werfen, wo 4500 Applikationen zum Download bereit stehen, „um der gegebenenfalls aufkommenden Langeweile vorzubeugen“. Im Online-Store könne man eine vielfältige Auswahl an Spielen und nützlichen Applikationen finden.
Etwas vermessen ist es schon, dass RIM gleich davon ausgeht, die CeBIT würde langweilig werden, wenn das kanadische Unternehmen nicht mit einem Stand auf der Messe ist. Was allerdings stimmt: Auch dieses Jahr werden wieder weniger Aussteller vertreten sein. So haben namhafte Firmen der Mobilfunkbranche wie Nokia oder Samsung keinen eigenen Stand auf der CeBIT. Sony Ericsson ist nur mit einem Kooperationsstand im Rahmen der CeBIT Sounds vertreten.
Seit die IFA in Berlin wieder jährlich stattfindet (2005 wurde das Intervall umgestellt), und der Mobile World Congress 2006 vom teuren und zu kleinen Cannes – teilweise mussten Aussteller auf Schiffe ausweichen – nach Barcelona übersiedelte, hat die Messe in Hannover immer mehr Aussteller aus dem Mobilfunksektor verloren. Die Unternehmen müssen sparen und fokussieren sich auf den MWC für B2B und die IFA für Privatkunden.
Trotz alledem bleibt die CeBIT die größte IT-Messe der Welt. Und vielleicht ist die Entwicklung der letzten Jahre auch gut so. Weg vom Tüten-Sammler-Image zurück zum Business. Interessante Produkte und Technologien werden immer noch auf der CeBIT vorgestellt – eben mehr auf Geschäftskunden ausgerichtet. Und letztes Jahr war seitens der Aussteller von einem positiven Ergebnis die Rede – für viele habe sich die Messe gelohnt.
Also langweilig wird es in Hannover nicht. Immerhin war der Mitteilung von RIM, die per Snail Mail einging ein Überraschungsei und ein Blasen-Pflaster beigelegt. Ganz aufgegeben haben die Kanadier die Messe dann doch nicht.
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