FSF erklärt den 4. Mai zum internationalen Tag gegen DRM

Mehrere digitale Bürgerrechtsgruppen haben unter der Federführung der Free Software Foundation (FSF) den 4. Mai 2010 zum diesjährigen „Internationalen Tag gegen Digital Restrictions Management (DRM)“ erklärt. Die Abkürzung DRM steht eigentlich für „Digital Rights Management“ und ist ein Sammelbegriff für alle Technologien, die die Nutzung urheberrechtsgeschützter Werke beschränken soll.

Mit dem Anti-DRM-Tag wolle die FSF als Teil ihrer Defective-by-Design-Kampagne dazu beitragen, DRM-Gegner in aller Welt zu koordinieren und die Öffentlichkeit gegen diese „asoziale Technologie“ zu mobilisieren, heißt es in einer Ankündigung der FSF. „Wenn sich Firmen organisieren, Produkte zu entwickeln, die uns einschränken, müssen wir uns organisieren, sie zu bekämpfen“, sagte FSF-Präsident Richard Stallman.

Der Ziel von DRM sei es, die Freiheit zur Nutzung von Kopien veröffentlichter Werke einzuschränken. Dieses Ziel werde mit dem Zwang zur Nutzung proprietärer Software erreicht, über die man keine Kontrolle habe. Viele DRM-Systeme überwachten das Nutzerverhalten und übermittelten ihre Beobachtungen an die Firmen, die ihren Kunden DRM aufzwängten.

Richard Esguerra von der Electronic Frontier Foundation (EFF) fügte hinzu, dass Technologieexperten bereits auf die Gefahren von DRM hingewiesen hätten, als sich DRM noch auf Kopierschutztechnologien beschränkte. DRM entwickle sich aber weiter, da Firmen ihre Kunden noch auch auf andere Weise einschränken wollten. Zu den DRM-Technologien zählt beispielsweise auch das „Vorspulverbot“, das Fernsehstationen auf digitalen Videorekordern implementieren möchten, damit Zuschauer gezwungen werden, sich die Werbung von aufgezeichneten Sendungen anzusehen.

Einzelne Events zum Anti-DRM-Tag 2010 werden später bekannt gegeben. Beim ersten Anti-DRM-Tag im Oktober 2006 wurden über 200 Veranstaltungen weltweit gezählt. Als besonders öffentlichkeitswirksam erwies sich eine Aktion in Paris, bei der DRM-Gegner Selbstanzeigen bei der Polizei stellten. Ihr Vergehen: Sie hatten im iTunes-Store gekaufte Musik auf einem Player abgespielt, der nicht von Apple hergestellt worden war.

ZDNet.de Redaktion

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