Die britische Regierung hat sämtliche Browser für die Nutzung in ihren Ministerien freigegeben. Eine schriftliche Antwort auf eine Parlamentsanfrage empfiehlt sogar, Open-Source-Software wie Firefox in Betracht zu ziehen. Es gebe keinen Zwang, Microsofts Internet Explorer zu verwenden.
Die zuständige Ministerin Angela Smith schreibt: „Die Regierungsrichtlinie zur Installation und Nutzung von Webbrowsern besteht darin, dass sämtliche Entscheidung mit Preisleistungsanforderungen konform sein müssen.“ Daneben gebe es eine Strategie für alle Anschaffungen, grundsätzlich quelloffene Software, Lösungen mit offenen Standards und wiederverwertbare Produkte zu nutzen.
In Großbritannien hat die Browserfrage eine öffentliche Diskussion ausgelöst. Die meisten Ministerien verwenden Microsofts Internet Explorer – einige auch noch die anfällige Version IE6. Im Juli 2009 hatte erstmals ein Parlamentsmitglied, der Labour-Abgeordnete Tom Watson, auf dieses Problem hingewiesen und gefordert, öffentlichen Angestellten die Wahl des Browsers freizustellen. Damals sagte unter anderem das Verteidigungsministerium, man habe noch nicht die Intention, von IE6 zu wechseln.
Im Januar 2010 empfahl dann das Gesundheitsministerium seinen Mitarbeitern, wegen Sicherheitsbedenken auf IE7 umzusteigen. Eine Reihe von Ministerien, darunter die für Familien und Inneres, will dieses Upgrade im Lauf des Jahres bewerkstelligen. Ein Bürger startete im Februar sogar eine Petition gegen IE6.
Zahlreiche IT-Unternehmen – darunter Microsoft selbst – raten zu einem Upgrade von IE6. Google hat kürzlich den Support von IE6 eingestellt.
Der Browser war 2001 noch vor Windows XP erschienen. Mit dem auch schon 2005 eingeführten IE7 und IE8 gibt es zwei Nachfolger von Microsoft – und zahlreiche Alternativen. Firefox setzt mittlerweile fast ein Viertel der Internetnutzer ein, und Apple Safari sowie Google Chrome kommen zusammen auf etwa zehn Prozent Marktanteil. Microsofts Support für IE6 läuft allerdings erst im Juli 2014 aus.
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