Server-Virtualisierung: Aller Anfang ist schwer

Um in die virtuelle Welt einzutauchen, ist ein Rack-Mount-Server mit mindestens 30 GByte Speicher empfehlenswert. Um Ausfälle zu vermeiden, ist es besser, die Lasten auf mehrere Hosts zu verteilen. Erwin Breneis, System Engineer bei VMware, empfiehlt für 40 Hosts mindestens zwei ESX-Server, drei wären optimal.

VMware hat für die Analyse der Infrastruktur und zum Einstieg in die Virtualisierung ein Tool namens Capacity Planner entwickelt. Der Capacity Planner hilft bei der Auswahl der ESX-Hosts und erlaubt Planspiele, um die optimale Infrastruktur zu ermitteln. „Wir raten Kunden aber davon ab, den Capacity Planner selbst zu verwenden und empfehlen ihnen die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen und zertifizierten Systemhaus“, so Breneis.

Denn die Kapazitätsplanung ist alles andere als eine triviale Aufgabe. Bei einem Unternehmen mit etwa 40 Servern rechnet Breneis mit einer Assessment-Dauer von 30 bis 45 Tagen. Bei kleineren Umgebungen mit einer einstelligen Anzahl an Servern ist zwar eine Analyse von Hand möglich, doch auch sei mindestens ein Tag zu veranschlagen.

Nun kann man sich die Server, die virtualisiert werden sollen, genauer betrachten und in drei Gruppen einteilen: Zur ersten Gruppe gehören Server mit geringer Auslastung, die sich problemlos virtualisieren lassen: Dazu zählen etwa Fileserver, Domain-Controller, Web- und Print-Server. Bei der zweiten Gruppe ist ein Virtualisierung mit höhere Komplexität und mehr Aufwand verbunden. Dazu zählen Datenbank-Server, Mail-Server und Cluster-Systeme.

Und schließlich gibt es noch eine dritte Gruppe, der die Server zugeschlagen werden, die sich gar nicht virtualisieren lassen. Sie stellen bestimmte Anforderungen an die Hardware, etwa ISDN-Karten. „Das ist immer noch ein No-Go für Virtualisierung. Hier müssen Wege gefunden werden, sie anders abzubilden“, sagt Breneis.

Die IT-Anforderungen werden nicht statisch bleiben, sondern müssen dem zu erwartenden Wachstum des Unternehmens gerecht werden. Jetzt können Teile der Infrastruktur getestet, ausgebaut und migriert werden. Die Umstellung von physische auf virtuelle Systeme läuft meistens problemlos. In einigen Fällen empfiehlt sich aber eine Neuinstallation, etwa bei Cluster-Systemen.

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ZDNet.de Redaktion

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