Australischer Zensurminister zensiert seine eigene Webseite

Der australische Minister für Breitband, Kommunikation und digitale Wirtschaft, Stephen Conroy hat seine eigene Website zensiert. Das fand gestern ein Nutzer des australischen Breitband-Forums Whirlpool heraus.

Auf der Homepage befindet sich eine sogenannte Schlagwortwolke (englisch: tag cloud), die Begriffe in verschiedenen Fontgrößen je nach Häufigkeit ihres Vorkommens auf der Website darstellt. Offensichtlich war der Minister nicht mit jedem Schlagwort einverstanden, das die künstliche Intelligenz in die Tag Cloud platzierte. Deshalb ließ er kurzerhand ein Javascript-Programm entwickeln, das den Begriff „ISP Filtering“ aus der Schlagwortwolke entfernt.

Nach Informationen von news.com.au muss sich die Zensurroutine mindestens seit dem 14. Februar auf der Homepage des Ministers befinden. Das hätten Recherchen im Google-Cache ergeben.

Den Kommentaren im Sourcecode der Website zufolge ist das Programm, das die Tag Cloud erstellt, letztmalig am 12. Januar 2009 geändert worden. Etwa einen Monat vorher begann die Zensur im Rahmen eines Testbetriebs. Conroy gilt als Initiator der Internetzensur in Australien.

Das Programm auf Conroys Website erstellt die Schlagwortwolke aus einer Liste von Begriffen, die vermutlich serverseitig von einer Indexmaschine generiert wird. Hätte der Entwickler den Begriff „ISP Filtering“ bereits in der Serverroutine gesperrt, wäre der manuelle Eingriff nicht aufgefallen.

ZDNet.de Redaktion

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