Auf der CeBIT 2010 sind an Stand B40 in Halle 9 die Projekte „brain@work“ und „Bernstein Fokus: Neurotechnologie“ (BFNT) zu sehen. Sie demonstrieren die Dekodierung langsam veränderlicher beziehungsweise sehr schneller kognitiver Hirnzustände eines Nutzers, um elektronische Geräte zu steuern. Grundlage ist das nicht invasive Berlin Brain-Computer Interface (BBCI). Die Hirnströme werden per Elektroenzephalografie gemessen.
Beispielsweise veranschaulicht ein gehirngesteuerter Flipper, wie schnell Hirnsignale in Steuersignale umgesetzt werden können. Ein anderes Exponat zeigt Ergebnisse aus Experimenten mit einem Fahrsimulator. Hier steht die sehr hohe Geschwindigkeit in einem komplexen Umfeld im Vordergrund.
Bei Fahrsimulator-Versuchen ist es mittels des BBCI gelungen, eine Reihe von Hirnsignalen zu identifizieren, die typisch für eine Notbremsung sind und zirka 200 Millisekunden vor der Bremsreaktion detektiert werden können. In den Versuchen, die an der Technischen Universität Berlin durchgeführt wurden, mussten die Probanden einem computergesteuerten Fahrzeug bei 100 km/h folgen. „Unsere Resultate bereichern das Feld der Sicherheitsforschung in der Industrieautomatisierung und dem Automobilbau um wichtige und bisher nicht verfügbare physiologische Daten“, berichtet der Leiter des Forschungsprojekts, Klaus-Robert Müller.
Das In dem Projekt brain@work kooperieren die TU Berlin, das Fraunhofer-Institut FIRST, die TU Braunschweig und die Berliner Uniklinik Charité mit der Siemens AG und der Daimler AG. Das Projekt wird im Schwerpunkt „Mensch-Technik-Interaktionen“ durch das Bundesforschungsministerium gefördert.
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