Ex-Novell-Manager übernimmt Führung des W3C

Das World Wide Web Consortium (W3C), das sich um die Entwicklung von HTML und anderen Web-Standards kümmert, hat einen neuen Vorsitzenden. Jeff Jaffe, ehemaliger Chief Technology Officer bei Novell, will die Standardisierungsverfahren der Organisation straffen und die Verbindung zu den Entwicklern außerhalb der Organisation stärken.

Der neue Mann war unter anderem auch Manager bei IBM und den Bell Labs von Alcatel-Lucent. Beim W3C wird er mit Group Director und Internet-Vater Tim Berners-Lee zusammenarbeiten.

Berners-Lee konzentriert sich auf technische Themen, während Jaffes Gebiet die Organisation des 65-köpfigen Konsortiums ist. Dazu gehören Aufgaben wie die Sicherung der Finanzierung, die Kommunikation und die Verbindung zu den Mitgliedern. Die Stelle des W3C-CEO war seit dem 30. Juni 2009 offen. Damals verließ Steve Bratt das Konsortium, um CEO der World Wide Web Foundation zu werden.

„Tim ist es sehr wichtig, dass es eine Auswahl von verschiedenen Vorgehensweisen gibt, um mit unterschiedlichen Situationen und Problemen umzugehen. Gegenwärtig hat das W3C ein gründliches und sehr offenes Verfahren, um die Meinungen aller Beteiligten einzubringen. Manchmal erscheinen aber brandaktuelle Techniken, bei denen man ein strafferes Verfahren benötigt, um schneller zu Antworten zu kommen“, sagte Jaffe. „Man muss eine Vielzahl von Mechanismen zur Verfügung haben. Und das wird ein Schwerpunkt sein: sehr gründliche Mechanismen neben straffen Verfahren zu haben.“

Ein Mechanismus zur schnelleren Entwicklung von Standards im W3C sollen Gründergruppen – XG genannt – sein, sagte Jaffe. „Ein Grund für die Existenz von XG, den Gründergruppen, ist, dass wir mit Priorität die Verbindungen zur Entwickler-Community stärken müssen. Generell liegt der Kern meiner Arbeit eher außerhalb der Organisation als innerhalb.“ Zur Zeit seien etwa 1500 externe Mitarbeiter in den W3C-Gruppen engagiert.

Nach Jaffes Ansicht gibt es viele neue Gebiete, auf denen das W3C Standards entwickeln könnte. Beispiele sind Cloud-Computing, Web Services, Internet-Applikationen mit neuen Oberflächen und Anwendungen für das öffentliche Gesundheitswesen.

ZDNet.de Redaktion

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