Deutscher Zubehörhersteller Jobo stellt Insolvenzantrag


Die Jobo AG hatte sich in den vergangenen Jahren als Anbieter digitaler Bilderrahmen positioniert (Bild: Jobo AG).

Die Jobo AG hat beim Amtsgericht Köln einen Insolvenzantrag gestellt (Aktenzeichen 73 IN 104/10). Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Kölner Rechtsanwalt Hans-Gerd Jauch bestellt. Das 1923 in Gummersbach gegründete Unternehmen hat sich einen Namen als Anbieter von Foto- und Fotolaborzubehör gemacht, seine Geschäftstätigkeit aber in den vergangenen Jahren auf digitale Bilderrahmen, Speicherkarten, Kartenleser und Kiosk-Systeme ausgedehnt. Der Schwerpunkt lag dabei auf digitalen Bilderrahmen.

Gründe für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten hat die Jobo AG bisher nicht genannt. Im Markt für digitale Bilderrahmen, auf dem sich das Unternehmen stark engagierte, sehen alle Marktforscher einhellig ein großes Wachstum – teilweise um bis zu 70 Prozent. Harry Wang von Parks Associates hat aber auch festgestellt, dass die großen Marken diesen Bereich zwar noch nicht dominieren, aber auf Kosten der kleineren Konkurrenten Marktanteile gewinnen. Beispielsweise hätten im vergangenen Jahr in Europa Kodak, Philips und Telefunken 38 Prozent der Marktanteile auf sich vereinigt. Zusammen mit Sony, AgfaPhoto und Samsung waren es sogar 52 Prozent der Verkäufe in Europa. „Durch die Anpassung der Einkaufsstrategien der großen Retailer werden diese gut bekannten Marken die Möglichkeit haben, ihre Marktanteile weiter auszubauen“, so Wang.

Ganz aufgegeben hat das Gummersbacher Unternehmen die Hoffnung aber noch nicht. Laut einem Bericht der Fachhandelszeitschrift Channelpartner hat sich Jobo-Geschäftsführer Johannes Bockemühl-Simon bereits mit einem Schreiben an die Geschäftspartner gewandt. Darin spricht von einer „schwierigen Phase“ und verspricht im Zuge einer Neuausrichtung des Unternehmens einen „neuen Start mit der Marke Jobo“.

ZDNet.de Redaktion

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