Analyst: Apples Klage gegen HTC gingen Drohungen voraus

Apple ist im Januar an Führungskräfte von konkurrierenden Handyherstellern herangetreten und hat sie über seine Absicht informiert, rechtliche Schritte gegen diejenigen einzuleiten, die gegen iPhone-Patente verstoßen. Das will die Investmentbank Oppenheimer herausgefunden haben. Analyst Yair Reiner beruft such laut einem Bericht von Fortune auf Quellen innerhalb der Branche.

Reiner zufolge haben Apples Drohungen mehrere Mitbewerber bei der Entwicklung von mit dem iPhone konkurrierenden Smartphones beeinflusst. Er nennt allerdings keine Namen. Mit einer Klage gegen HTC hat Apple seinen Drohungen mittlerweile in einem Fall Taten folgen lassen. Dem taiwanischen Smartphone-Anbieter wirft Apple vor, gegen mehr als 20 Patente zu verstoßen.

Steve Jobs sagte mit Bezug auf HTC: „Wir können herumsitzen und der Konkurrenz dabei zusehen, wie sie unsere patentierten Erfindungen stiehlt, oder wir können etwas dagegen unternehmen. Wir haben uns für Letzteres entschieden.“

Schon im Januar 2009 hatte COO Tim Cook erklärt, Apple werde alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um einen Missbrauch seines geistigen Eigentums zu verhindern. Er sagte nicht, wen er meinte. Damals war vermutet worden, dass sie sich an Palm und dessen Smartphone Pre richtet, das von einem früheren Apple-Mitarbeiter entwickelt wurde, der jetzt für Palm arbeitet.

Schon auf diesen Hinweis hätten mehrere Unternehmen bis zur Veröffentlichung des Motorola Milestone und des HTC Eris auf die Einführung von Funktionen wie Multitouch verzichtet, so Reiner. Software- und Hardware-Teams bei Mitbewerbern hätten sich zurück an ihre Zeichentische begeben und nach Lösungen gesucht, um iPhone-Patente zu umgehen. Auch Anwälte seien in die Entwicklung möglicher Verteidigungs- und Angriffsstrategien einbezogen worden.

Bisher geht Apple nur gegen HTC rechtlich vor. Der taiwanische Konkurrent, der unter anderem das Google-Handy Nexus One fertigt, soll Patente verletzen, die die Benutzeroberfläche, die zugrunde liegende Architektur und die Hardware des iPhones betreffen. HTC kündigte an, es werde sich gegen die Patentklage wehren. Die Benutzeroberfläche HTC Sense, die bei einer Vielzahl seiner Geräte zum Einsatz kommt, habe es selbst entwickelt.

ZDNet.de Redaktion

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