Microsoft hat eine Vereinbarung mit dem Elektronikkonzern Motorola geschlossen, in deren Rahmen die Suchmaschine Bing und der Kartendienst Bing Maps künftig auf Android-Smartphones von Motorola vorinstalliert werden. Das Abkommen tritt noch im ersten Quartal 2010 in Kraft, gilt aber zunächst nur für den chinesischen Markt.
Nach Angaben der Unternehmen soll in den kommenden Wochen damit begonnen werden, neue Android-Geräte von Motorola mit Widgets für die Microsoft-Dienste auszustatten. Für bereits erhältliche Smartphones plant man, die Zusatzfunktionen per Update nachzuliefern.
Motorola will seinen Kunden mit diesem Schritt nach eigenen Angaben eine größere Auswahl an Suchmaschinen und Kartendiensten bieten. Erst im Januar hatte das Unternehmen zu diesem Zweck ein ähnliches Abkommen mit dem chinesischen Suchanbieter Baidu getroffen.
Das Wall Street Journal vermutet, dass die Vereinbarung von Motorola und Microsoft auch mit der Auseinandersetzung zwischen Google und der chinesischen Regierung zusammenhängt. Nach der Entdeckung von Angriffen, die angeblich aus China kamen, hatte Google die Selbstzensur seiner Suchmaschine google.cn gestoppt und seinen Rückzug vom chinesischen Markt angedroht.
Ein solcher Schritt könnte sich laut Analysten negativ auf die Verkaufszahlen von Android-Geräten und damit auch auf Motorola auswirken. Die Suchabkommen mit Baidu und Bing seien für den Konzern eine brauchbare Ersatzlösung, sollte sich Google tatsächlich aus China zurückziehen. Die Verhandlungen zwischen dem Internetkonzern und der chinesischen Regierung stehen kurz vor dem Abschluss.
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