Einer Untersuchung des Ovum-Analysten Tim Renowden zufolge setzen immer mehr Hersteller auf leistungsfähige Plattformen wie ARMs Cortex A8 oder Qualcomms Snapdragon, um moderne Grafik, 3D-Spiele und eine Wiedergabe von HD-Videos auf Smartphones zu ermöglichen. Die Prozessoren werden auch für Adobes Browser-Plug-in Flash 10.1 benötigt. Nokia verliert nach Ansicht des Analysten in diesem Bereich den Anschluss an seine Konkurrenten.
„Leistungsfähigere Hardware bringt deutliche Verbesserungen für das Nutzererlebnis, aber Nokia tut sich schwer, mit seinen Mitbewerbern Schritt zu halten“, erklärte Renowden. Lediglich Nokias N900, das er als Nischenprodukte ansieht, verfüge über einen modernen Chipsatz.
Die Mehrheit von Nokias aktuellen Smartphones, darunter auch das Spitzenmodell N97, basiere hingegen auf einem älteren ARM-Chipsatz, so der Analyst. Die Taktgeschwindigkeit der ARM-11-Prozessoren liege unter 500 MHz, der zur Verfügung stehende Hauptspeicher sei lediglich 128 MByte groß. Die meisten anderen Anbieter hätten sich von derart niedrigen Spezifikationen inzwischen verabschiedet.
Auch Nokias Display-Technologien sind Renowden zufolge nicht mehr zeitgemäß. Von den 20 Smartphones mit den höchsten Bildschirmauflösungen stamme nur eins, das N900, von Nokia. Auch verwendeten die Finnen weiterhin keine kapazitiven Touchscreens, wie sie bei Apple und anderen zum Einsatz kommen. Nokia ist der Studie zufolge der einzige Anbieter, der an Smartphones im „Candy Bar“-Format mit numerischer Tastatur festhält.
Die für das zweite Halbjahr 2010 angekündigte Nokia-Plattform Symbian 3 und die zugehörige neue Hardware „könne gar nicht schnell genug kommen“, sagte Renowden. Nach Unternehmensangaben bringt das neue Betriebssystem Verbesserungen bei der Bedienoberfläche, Hardwarebeschleunigung für 2D- und 3D-Grafik in Spielen und Anwendungen sowie Unterstützung für Multitouch-Funktionen.
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