Warum Android besser ist als Apples unflexibles iPhone OS

Multitasking

Im Gegensatz zum iPhone beherrschen Android-Smartphones wie das Nexus One Multitasking und verarbeiten Prozesse im Hintergrund. Zwar behauptet Apple, das iPhone unterstütze auch Multitasking, man könne ja schließlich auf dem Gerät Musik hören und dabei auf dem Smartphone herumstöbern, doch das ist nicht richtig. Wirkliches Multitasking sieht anders aus.

Google-Integration

Wie man es von einem von Google initiierten Betriebssystem erwarten kann, bietet Android eine nahtlose Integration von Google-Diensten wie Google Mail, Talk, Maps, Goggles, Kalender, Suche und Youtube. Zwar hat auch das iPhone einige dieser Services implementiert, aber nicht so gut wie Android. Das macht aus Android-Geräten ein rundes Produkt und wer keine Lust auf die Google-Dienste hat, installiert sich einfach Alternativen.

Nutzeroberfläche und Widgets

Zwar hat Apple mit seinem iPhone OS das Mobiltelefon und seine Benutzerführung revolutioniert, Android bietet jedoch mehr Freiheit, um den Startbildschirm persönlichen Anforderungen entsprechend zu gestalten. Man kann Shortcuts nach Belieben hinzufügen sowie zusammengehörige Dienste in Ordern gliedern. Widgets für Facebook, Twitter, Nachrichten und Wetter liefern eine Fülle von Informationen auf oberster Ebene. Androids Benachrichtigungsleiste zeigt unter anderem Tweets und Software-Updates an. Beim iPhone haben nicht alle Anwendungen Zugriff auf das Benachrichtigungssystem. Ferner lassen sich WLAN- und Bluetooth-Widgets von Haus aus auf dem Homescreen platzieren, damit man von dort direkt die Funktionen starten oder beenden kann.

Android Market

Apples App Store ist mit über 150.000 Anwendungen der Marktführer. An zweiter Stelle liegt der Android Market mit 20.000 Tools. Allerdings wächst Market mit einer monatlichen Zunahme von 15 Prozent, bezogen auf die vorhanden Apps, schneller. Zudem muss Apple in letzter Zeit Kritik für seine „Zensur“ einstecken. Das Unternehmen hat ohne Vorwarnung Applikationen gelöscht – wie bei der Stern-App geschehen – oder Anwendungen aus bestimmten Gründen abgelehnt. Google lässt den Entwicklern mehr Freiheit. Das wird sich langfristig positiv auf den Android Market und die darin angebotenen Applikationen auswirken.

Synchronisation und Speicher

Im Unterschied zum iPhone lassen sich Android-Geräte mit Speicherkarten erweitern. Kritiker werden argumentieren, dass das iPhone einen so großen internen Speicher hat und damit keine Speichererweiterung braucht. Inzwischen gibt es aber auch Android-Telefone mit großem internen Speicher – siehe Samsung Galaxy i7500 mit 8 GByte -, sie bieten aber trotzdem einen Micro-SD-Steckplatz. Außerdem braucht der Nutzer zum Synchronisieren keine so mächtige Software wie iTunes, die 200 MByte Speicherplatz benötigt.

Browser

Der Android-Browser ist genauso einfach zu bedienen wie Safari und bietet auch eine Vielzahl an Funktionen, insbesondere bei Geräten mit Multitouch-Unterstützung. Wem der Standardbrowser nicht gefällt, der kann sich problemlos einen anderen, zum Beispiel Opera, installieren. Zudem unterstützt der Android-Browser Flash Lite, Safari dagegen nicht.

Keine Bindung an einen Mobilfunkanbieter

Mit dem iPhone ist man von Haus aus an T-Mobile gebunden. Der Provider verkauft das Apple-Handy in Deutschland exklusiv. Mittlerweile bekommt man das iPhone zwar auch bei anderen Anbietern, aber streng genommen hat man mit diesen Telefonen keinen Garantieanspruch, da es meistens Importgeräte aus Italien, Frankreich oder Belgien sind. Dann ist da noch der Preis: Das Apple-Handy ist teurer als jedes Android-Gerät.

Geräteauswahl

Das iPhone ist ein schönes und ansprechendes Mobiltelefon, doch Interessenten haben keine Auswahl an Formfaktoren. Android-Handys gibt es in den verschiedensten Größen, mit unterschiedlichster Hardwareausstattung und – für einige ganz wichtig – mit ausziehbarer QWERTZ-Tastatur.

Austauschbare Batterie

Bei jedem Android-Telefon lässt sich der Akku leicht selbst austauschen. Man muss dazu weder in einen Apple Store gehen, noch sein Handy verschicken. Wer sich einen neuen Akku gekauft hat, braucht für den Austausch nichts zu bezahlen – bei Apple schon.

Kritik an Android

Freilich gibt es auch für das von Google ins Leben gerufene Smartphone OS Kritik. Man darf sich sicher sein, dass die „Datenkrake“ Google Informationen zum Nutzerverhalten per Smartphone sammelt. Wer geht wann, wo online? Welche Seiten werden angesurft oder was wird gekauft. Mit diesen Informationen lässt sich Werbung besser platzieren. Damit wird das Hauptgeschäftsfeld von Google gestützt. Aber auch Steve Jobs hat mit dem geschlossenen iPhone OS, mit Safari, iTunes und dem App Store eine perfekte Umgebung aufgebaut, um Daten sammeln zu können.

Sexappeal

Das erste Android-Handy, das T-Mobile G1, war nicht unbedingt eine Schönheit und konnte vom Design her kaum begeistern. Die Nachfolger sind zwar schöner geworden, aber immer noch keine Vorzeige-Telefone wie das iPhone. Doch die kommenden Geräte lassen hoffen. Das HTC Legend zum Beispiel sieht mit seinem Aluminiumgehäuse schon sehr gut aus, gleiches gilt für das Sony Ericsson X10 Mini beziehungsweise das X10 Mini Pro. Googles Nexus One braucht sich ebenfalls nicht zu verstecken. Und dieses Jahr kommen noch weitere Smartphones auf den Markt.

Fazit

Die ersten Android-Geräte konnten dem iPhone nicht Paroli bieten, wie auch die Tests bei ZDNet zeigen. Doch aktuelle Smartphones beeindrucken mit ihrer Hardwareausstattung und dem Funktionsumfang. Die Bedienung klappt intuitiv und man kann die Mobiltelefone seinen Wünschen und Anforderungen sehr gut anpassen. Insgesamt wirkt das System offener und weniger eingeschränkt als es beim iPhone der Fall ist.

Eine Geschichte am Rande

Wie Neowin berichtet, hat sich der Erfinder des Mobiltelefons, Martin Cooper, kürzlich vom iPhone abgewendet und nutzt jetzt ein Motorola Droid – in Deutschland bekannt als Milestone. Cooper sagte, er müsse immer die aktuellsten Mobiltelefone ausprobieren, weil die Leute ihn nach seiner Meinung fragen. Darum habe er momentan das Droid, um Android zu testen. Und bislang sei er sogar zu einem Ergebnis gekommen: Er habe das iPhone seinem Enkel gegeben.



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ZDNet.de Redaktion

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