Die Sicherheitsexperten von MessageLabs Intelligence haben einen deutlichen Anstieg verschlüsselter Spam-Nachrichten registriert. Ihr Anteil am weltweiten Spam-Aufkommen sei um 15 Prozent auf rund 35 Prozent gewachsen.
Die Mails nutzen die Transport-Layer-Security-Technologie (TLS), bei der die Nachrichten durch einen verschlüsselten Kanal laufen. In der Folge nahm laut MessageLabs auch der von den angeschriebenen Rechnern ausgehende Datenverkehr deutlich zu. TLS setzt nämlich voraus, dass die beteiligten Computer miteinander kommunizieren. Das dabei entstehende Datenaufkommen übersteige häufig die Größe der eigentlichen Spam-Mail.
MessageLabs-Senior-Analyst Paul Wood zufolge nimmt TLS einen beträchtlichen Anteil der Server-Ressourcen in Beschlag und ist dabei deutlich langsamer als E-Mail in einfachem Textformat. Die nötige Kommunikation zwischen Sender und Empfänger bei TLS werde für die Spam-Opfer spätestens dann zum Problem, wenn der ausgehende Datenstrom den eingehenden übersteige – und beispielsweise Firmenserver lahmlege.
Besonders stark setzt den Sicherheitsexperten zufolge derzeit das Botnet Rustock auf TLS. 70 Prozent der Mails aus dem Netzwerk seien auf diese Weise verschlüsselt. Es hänge ausschließlich von den einzelnen Bots ab, welche Nachrichten codiert würden, da manche Zombie-Rechner TLS-fähig seien, andere aber nicht.
„Sollte die Menge an TLS-Spam aus Botnetzen über die nächsten Wochen und Monate weiter wachsen, dann müssen sich Unternehmen Gedanken über geeignete Maßnahmen machen“, so Wood. „Wenn der Druck durch die anfallenden TLS-Verbindungen auf die Firmenserver steigt, sind letztlich viele Jäger des Hasen Tod. Der Aufwand, der durch eine einzelne TLS-Mail entsteht, erscheint zunächst gering. Aber in großen Mengen haben sie gravierende Auswirkungen.“
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