Tim Bray wechselt von Sun Microsystems zu Google, wo er im Android-Team arbeiten wird. Bray hat sich als einer der Erfinder von XML und auch als Blogger einen Namen gemacht.
In einem Blogeintrag, in dem er seinen Stellenwechsel ankündigt, entwirft er ein Schema von Gut und Böse, in dem die Fronten eindeutig besetzt sind: „Der Grund, warum ich jetzt hier bin, ist hauptsächlich Android. Das scheint mir unzweideutig eine so gute Sache, wie es das verwirrte, faltige menschliche Gewebe des Internet derzeit überhaupt aushalten kann.“
Als Gegenspieler von Google hat Bray Apple ausgemacht: „Die iPhone-Sicht auf die Zukunft des mobilen Internet lässt Kontroversen, Sex und Freiheit aus, definiert aber strenge Grenzen, wer was wissen und sagen darf. Es ist ein steriler, disneyfizierter, ummauerter Garten, den bissige Rechtsanwälte umgeben. Ich hasse es. Ich hasse es, obwohl die iPhone-Software und -Hardware toll sind, weil Freiheit nicht nur optional sein darf.“
Bray war seit 2004 bei Sun Microsystems gewesen, einem Unternehmen mit Hang zu offenen Schnittstelle und quelloffener Software. Nach der Übernahme durch Oracle beschloss er, zu gehen. „Ich hatte ein Angebot bekommen, bei Oracle zu bleiben, habe es aber abgelehnt. Vielleicht werde ich die Geschichte einmal erzählen, wenn ich daran denken kann, ohne dass mein Blutdruck drastisch steigt.“
Kürzlich hatte sich auch Suns CEO Jonathan Schwartz in seinem Blog recht freimütig über andere Firmen ausgelassen – außer ebenfalls um Apple war es um Microsoft gegangen. Schwartz allerdings bot weniger Philosophie und mehr Fakten als Bray: Er beschrieb recht detailliert, wie sich Steve Jobs, Steve Ballmer und Bill Gates mit Klagedrohungen an ihn gewandt hatten.
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