Kollaborationstool von SAP nicht nur für SAP-Kunden

So wie es jetzt ist, eignet sich 12Sprints in erster Linie für Personen, die in ihrem Unternehmen keine funktionierenden Kollaborationstools nutzen können oder die sich häufig mit Externen abstimmen müssen, die auf die hausinternen Werkzeuge keinen Zugriff haben. In beiden Fällen werden heute überwiegend E-Mail und Instant Messaging verwendet – mit leicht erkennbaren Nachteilen gegenüber 12Sprints:

  • Die Kommunikation ufert schnell aus oder dreht sich im Kreis.
  • Durch den Zeitversatz zwischen Fragen und Antworten überschneiden sich diese teilweise, wodurch die Teilnehmer aneinander vorbeireden.
  • Informationen stehen – je nachdem wer auf Kopie gesetzt wird und wer nicht – möglicherweise nicht allen Beteiligten zur Verfügung.
  • Nicht jedem ist immer unbedingt klar, ob er nur informiert wird, oder sich aktiv beteiligen soll.
  • Im Nachhinein ist oft nur schwer festzustellen, wie die Entscheidung im Detail aussah und wer sie getroffen hat – und welcher der verschickten Dateianhänge die finale Version darstellt.

Zu Lösungen wie Microsoft Project, Webkonferenzen sowie Systemen für Knowledge- und Dokumentenmanagement stellt 12Sprints keine direkte Konkurrenz, sondern eher eine Ergänzung dar.

Kein Google Wave für Firmen

Der seit der Vorstellung Anfang Februar oft bemühte Vergleich von 12Sprints mit Google Wave hinkt etwas. In der aktuell vorliegenden Beta-Version des SAP-Angebots ist die Zusammenarbeit nicht ganz so flüssig und nahtlos wie bei Google Wave. Für die allermeisten Teamaufgaben sind Funktionsumfang und der Grad an Parallelität aber völlig ausreichend. Und 12Sprints ist wesentlich einfacher zu benutzen als Google Wave.

Noch ist nicht nur den Unternehmen selbst sondern auch Experten unklar, wie sich Web-2.0-Angebote und Social Software bestmöglich in den Firmenalltag integrieren lassen: Ist es sinnvoll von den vorhandenen Softwarelösungen auszugehen und die gewünschten neuen Funktionen dort zu integrieren oder werden die Anwender liebgewonnene externe Anwendungen und Dienste in die Unternehmen einschleppen?

SAPs weitere Pläne für 12Sprints

12Sprints kann beides sein. Als entweder kostenloser oder monatlich abzurechnender Cloud-Dienst ist er schnell aufgesetzt und nutzbar. SAP hat aber auch Pläne, ihn in seine anderen Produkte einzubauen. Als ein Anwendungsbeispiel nennt Meyer, dass sich aus einer ERP-Lösung heraus etwa eine kurze Diskussion über einen außergewöhnlichen, einem Kunden zu gewährenden Rabatt anstoßen, durchführen und dokumentieren lässt.

Wem solche Entscheidungen in der Cloud nicht geheuer sind, der muss nicht lange warten. Ende des Jahres will SAP eine On-Premise-Variante von 12Sprints anbieten. Außerdem ist die Einbindung digitaler Zertifikate geplant, um Hybridlösungen (Cloud und On-Premise) sicher nutzbar zu machen. Und schließlich soll 12Sprints mit weiteren Business-Intelligence-Funktionen von SAP angereichert werden, damit für die zu treffenden Entscheidungen eine auf zuverlässigen Daten beruhende und für alle gleiche Grundlage geschaffen wird.

Eine 12Sprints-Demonstration von David Meyer, Vice President Emerging Technologies von SAP BusinessObjects, bei YouTube.

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ZDNet.de Redaktion

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