Windows Phone 7, das neue mobile Betriebssystem von Microsoft, wird keine systemweite Zwischenablage haben. Das gilt zumindest für die erste Version des OS. Das Unternehmen hat jetzt einen Bericht von Engadget bestätigt, laut dem Entwickler keine Copy-and-paste-Funktionen implementieren können. Der Windows-Phone-7-Vorgänger Windows Mobile unterstützt die Funktion.
„Wir bieten Copy and paste aus einem guten Grund nicht mehr an“, sagte Microsoft-Sprecher Todd Brix in einem Interview. Wenn ein Anwender irgendetwas auf einem Telefon kopiere, wolle er eigentlich eine bestimmte Aktion ausführen, etwa eine Telefonnummer wählen oder eine E-Mail verschicken. Für diese speziellen Aktionen habe Microsoft das sogenannte „Smart Linking“ entwickelt. „Das ist eine bewusste Design-Entscheidung“, so Brix.
Beim „Smart Linking“ klickt ein Anwender beispielsweise doppelt auf eine Telefonnummer, um sie direkt anzurufen oder ins Adressbuch einzutragen. Beim Doppelklick auf eine Adresse erscheint der zugehörige Ort auf einer Karte, ohne dass man die Adresse über die Zwischenablage kopieren und einfügen muss.
Brix: „Wir versuchen, vorherzusehen, was der Anwender will. Copy and paste ist also überflüssig.“ Die meisten Anwender würden diese Funktion nicht vermissen. Es gehe darum, Prioritäten zu setzen. Microsoft plane, die Funktionen zu implementieren, die 80 Prozent der Anwender wollten. „Wir haben uns auf die hauptsächlich auftretenden Fälle konzentriert“, erläutert Brix. „Natürlich wird es einige Anwender geben, denen diese Entscheidung nicht gefällt.“
Die ersten Versionen von iPhone OS beherrschten ebenfalls kein Copy and paste. Apple hat die Funktion aber später nachgerüstet. Zuvor erschienen Tools die auf einem iPhone mit Jailbreak die fehlende Zwischenablage ergänzten.
Blackberry-Telefone gehen einen Mittelweg. Sie bieten sowohl „intelligente Links“ als auch eine Zwischenablage an.
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