Android gegen WM 6.5: Welches OS wird gewinnen?

Systemabstürze und lange Reaktionszeiten muss der Anwender bei Windows Mobile immer wieder tolerieren. Android-Smartphones sind hier klare Performance-Sieger. Weiteres Plus: Die Nutzerführung bei Android ist logisch und in allen Programmen gleich. Dezidierte Tasten für Menü, Zurück, Start und Suche sorgen bei allen Android-Geräten dafür, dass der Anwender sich gut zurechtfindet. Bei Windows-Mobile-Geräten dagegen variiert die Menüführung häufig. So wechselt beispielsweise der Zurück- oder Abbrechen-Button von Programm zu Programm.

Startbildschirm

Die Google-Software bietet standardmäßig bis zu drei Startbildschirme, ab Android 2.0 sogar fünf. Der Nutzer kann eigene Widgets ablegen. Damit bekommt er schnellen Zugang zu Kontakten, Lesezeichen und Programmen, ohne ins Menü gehen zu müssen.

Windows Mobile bietet dagegen nur einen „Heute“-Bildschirm, der gut auf Office-Bedürfnisse zugeschnitten ist. Es werden frisch eingetroffene E-Mails, Aufgaben und Termine gelistet. Weitere Startflächen sind bei Windows Mobile 6.5 nicht vorgesehen. Hersteller wie HTC, LG oder Samsung haben mit TouchFlo, S-Class oder TouchWiz jedoch eigene Oberflächen entwickelt, um die Bedienung zumindest optisch aufzubessern. Zeitgemäß ist das Konzept jedoch nicht mehr und spricht damit gegen Windows Mobile 6.5. Besserung ist erst mit Windows Phone 7 zu erwarten.

Multitouch

Multitouch funktioniert bei Android-Geräten nicht zwingend. Doch es gibt Ausnahmen. Das Motorola Milestone oder das HTC Hero sind zwei Beispiele dafür. Auch Microsoft unterstützt den Zwei-Finger-Zoom. Seit Version 6.5.3 wird neben kapazitiven Touchscreens prinzipiell auch die Multitouch-Funktionalität unterstützt. Die Implementierung muss allerdings durch die OEM-Hersteller geschehen und findet sich daher nicht auf jedem Windows-Mobile-Smartphone.

Fazit

Obwohl Android noch einige Schwächen bei der Einbindung ins Firmennetz beseitigen muss, hat sich das Betriebssystem schön entwickelt. Seit Version 2.0 lassen sich die Geräte gut an einen Exchange-Server anbinden. Probleme gibt es noch bei der zentralen Verwaltung und Fernwartung. Hier spielt Windows Mobile seine Stärken aus. Eine Einbindung in Microsofts Systemlandschaft ist unkompliziert, wenn man ein korrektes Sicherheitszertifikat voraussetzt. Zudem punkten Windows-Mobile-Geräte mit reicher Software-Ausstattung bei der Auslieferung, da sie Grundfunktionen wie Office Mobile schon mitbringen.

Trotzdem gewinnt Android das Duell zwischen Windows Mobile 6.5 und dem Google-Betriebssystem. Sowohl Nutzer als auch Systemadministratoren werden aufgrund der flotten Performance und der schöneren und wesentlich flexibleren Bedienoberfläche lieber zu Android greifen.

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ZDNet.de Redaktion

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