Daneben können Virtualisierungslösungen von Drittanbietern wie VMware, Citrix und anderen Anbietern von Desktop-Virtualisierung, für größere Kompatibilität sorgen. VMware wirbt mit der Aussage, der Einsatz des Produktes ThinApp könne Windows-7-Migrationen um 40 Prozent beschleunigen. ThinApp 4.5 beseitige zudem Konflikte zwischen verschiedenen Betriebssystemen.
„Virtualisierung wird bei allen Migrationen eine sehr wichtige Rolle spielen, egal ob Backend oder Frontend. Nicht zu vergessen ist unter dem Begriff Virtualisierung die Möglichkeit, alte Softwareprogramme quasi im „XP-Mode“ unter Windows 7 lauffähig machen zu können“, so Norbert Riepl von T-Systems.
Ein durchschnittliches Unternehmen muss laut den Marktforschern von Gartner mit einer Projektdauer von zwölf bis 18 Monaten für eine Migration von Windows XP zu Windows 7 rechnen. Laut Gartner sollten Firmen spätesten 2012 mit der Umstellung beginnen.
Migrationswillige Amerikaner
Eine im Januar von Dimensional Research im Auftrag des von Dell übernommenen Anbieters von Systems-Management-Lösungen KACE unter 923 Unternehmen durchgeführte Studie zeigt nicht nur eine positivere Einstellung gegenüber Windows 7 als gegenüber Windows Vista, sondern auch einen Aufwärtstrend im Vergleich zu einer Umfrage vor neun Monaten.
Auch Matt Rosoff, Analyst bei Directions on Microsoft, stützt die Ergebnisse der Umfrage. „Ich glaube, dass Windows 7 alle Einwände beseitigt, die gegen Vista erhoben wurden.“ Er beobachte zwar keinen Ansturm auf das Betriebssystem und nur eine schrittweise Einführung im Zug der Anschaffung neuer PCs. Das sei aber ein deutlicher Fortschritt gegenüber Vista, das viele Unternehmen aktiv im Rahmen eines Downgrades gegen Windows XP getauscht hätten.
Migrationsinteressierte Deutsche
Marco Schirmer, Practice Leader Messaging & Collaboration Solutions bei Computacenter verzeichnet auch in Deutschland ein hohes Interesse der Kunden. „Derzeit gibt es eine Reihe von laufenden Migrationsprojekten, die sich in unterschiedlichen Stadien befinden. Bei den Kunden stehen dabei Themen wie Anwendungskompatibilität im Vordergrund, was eine wichtige Voraussetzung ist, um Migrationsprojekte auf Windows 7 zu starten.“
„Die meisten Unternehmen befinden sich aktuell noch in den Überlegungs- und Planungsphasen. Zum Zeitpunkt des Rollouts in den Unternehmen wird dann auch das erste Service Pack vorliegen – die große Welle wird da wohl erst in der zweiten Jahreshälfte starten“, glaubt Andreas Essing, Director Microsoft Consulting Practice bei Siemens IT Solutions and Services.
Generell sollte man bei der Migration nicht nur die technischen Aspekte im Auge behalten, sondern auch die Mitarbeiter einbeziehen, die sich schließlich an die neue Benutzeroberfläche erst gewöhnen müssen. Der eigentliche Roll-Out sollte nach und nach erfolgen, am besten abteilungsweise.
Seiner Erfahrung nach setzen sich Unternehmen mit der Migration auf Windows 7 auseinander, „um damit IT-Kosten reduzieren zu können, mittel bis langfristig eine stabile Client-Infrastruktur zu bewahren und auch neuere Herausforderungen abdecken zu können, etwa die Integration von User Owned Devices.“
Am effektivsten kommen die Vorteile des neuen Betriebssystems zur Geltung, wenn auch auf der Server-Seite eine Umstellung erfolgt und der aktuelle Windows Server 2008 R2 eingeführt wird, der auf Windows 7 abgestimmt ist und Funktionen wie Remote-Zugriff und Direct Access erlaubt. Der neue Windows Server läuft allerdings nur auf 64-Bit-Maschinen, was oft Hardware-Anschaffungen erfordert. Auch sind die Client Access Licenses (CALs) der Vorgängerversion nicht mehr gültig, so dass auch zusätzliche Lizenzkosten anfallen.
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