Russische Firma bestreitet Aktienhandel über gestohlene Konten

Das Unternehmen BroCo mit Sitz in St. Petersburg hat Vorwürfe der amerikanischen Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) zurückgewiesen, betrügerische Geschäfte über manipulierte Börsenkonten abgewickelt zu haben. Man sei selbst Opfer von „russischen Betrügern“ geworden.

BroCo will das Konto bei Genesis Securities, das zusammen mit den gehackten Konten zur Durchführung der Geschäfte benutzt wurde, im Auftrag eines Kunden eröffnet haben. „Dieses zweifelhafte Konto gehört einem unserer Kunden“, erklärt die BroCo-Rechtsabteilung in einer Stellungnahme. „Dieser Kunde hat seine Geschäfte allein durchgeführt. BroCo hat zusammen mit den offiziell zugelassenen Anbieter Genesis Securities nur die Technik und die Broker-Dienstleistungen zur Verfügung gestellt. Das Konto wurde aber durch einen Fehler BroCo zugeordnet.“

Das Unternehmen wollte die Identität des Kunden nicht bekannt geben. Diese Information könne laufende Ermittlungen gefährden. „Russische Betrüger haben den Broker-Dienst unseres Unternehmens für Manipulationen an der New Yorker Börse benutzt“, heißt es in der Stellungnahme weiter. Das Unternehmen werde mit der Börsenaufsicht kooperieren, um den Fall aufzuklären, den BroCo für ein Missverständnis hält. Russische und amerikanische Behörden seien eingeschaltet.

BroCo will bei der Verfolgung der Täter helfen, die Log-in-Namen und Passwörter von Konten gestohlen haben sollen. Unter anderem wurden über die gehackten Konten Wertpapiere zu überhöhten Preisen eingekauft, erklärt BroCo-Präsident Walerij Malzew. Durch die Mithilfe wolle sein Unternehmen den Opfern helfen, geschätzte 600.000 Dollar (rund 444.000 Euro) Schaden zu ersetzen. Außerdem wolle man den eigenen Ruf vor Gericht retten.

Auf Anfrage reagierte ein Sprecher der SEC in einer E-Mail auf BroCos Stellungnahme: „Wir können keinen Kommentar zum Ausgang dieses Falles abgeben. Wir erkennen aber an, dass BroCo Investment mit der SEC kooperieren will. Beide Parteien erwarten eine schnelle Lösung des Falls.“

Ein Bundesrichter hatte die Sperrung von BroCo genehmigt, nachdem die SEC dem Unternehmen vorgeworfen hatte, mehr als 255.000 Dollar (knapp 190.000 Euro) Gewinn über kompromittierte Konten an der Nasdaq und an der New Yorker Börse gemacht zu haben. Dabei seien Aktien ohne Zustimmung der Kontobesitzer zu überhöhten Preisen eingekauft oder deutlich unter dem Marktwert verkauft worden.

ZDNet.de Redaktion

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