Studie: Rassismus und Hass im Internet nehmen zu

Eine Studie des Simon Wiesenthal Center hat eine Zunahme von Webseiten festgestellt, die Hass, Rassismus oder Terrorismus propagieren. Der Bericht mit dem Titel „Digital Terrorism and Hate 2010“ nennt einige erschreckende Beispiele: ein Online-Spiel, in dem der Spieler Opfer des Erdbebens auf Haiti mit Bomben bewirft. Eine Facebook-Gruppe, in der Homosexuelle mit Ratten und Ungeziefer verglichen werden. Eine Ebay-Auktion von Schmuck, der vorgeblich Holocaust-Opfern in Konzentrationslagern abgenommen wurde.

Der Bericht stuft insgesamt rund 11.500 Sites, Netzwerke und Foren als hasspredigend oder terroristisch ein. Das sind 20 Prozent mehr als bei der letzten Auflage der Studie vor einem Jahr. Die Forscher gestehen ein, dass selbst diese 11.500 Sites und Seiten wohl nur ein Bruchteil sind.

Als Trend sehen die Forscher, dass Hass und Einschüchterung bei Sozialen Netzwerken und auf Social-Video-Sites häufiger werden. Gerade auf Facebook gebe es eine Reihe von Gruppen, die zu Gewalt gegen Minderheiten und bestimmte Religionen aufrufen. Auf Video-Sites wie Youtube und LiveLink könne man angeblich Anleitungen zum Bombenbau finden.

Das Wiesenthal Center sieht das Internet auch in zunehmendem Maß als Informationsquelle von isolierten Terroristen. So sei die in den USA gebürtige Colleen LaRose, auch als „Jihad-Jane“ bekannt, Berichten zufolge von Videos über Terroristen fasziniert gewesen und habe sich dem „Heiligen Krieg“ angeschlossen. Um ihre Ideen zu verbreiten, setzte sie eine MySpace-Seite auf.

Das Wiesenthal Center beobachtet die Präsenz von Hasspredigern im Internet seit zwölf Jahren. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 erweiterte man den Fokus der jährlichen Studie und begann, Terrorseiten mit einzubeziehen. Den vollständigen Report stellt das Center nur Strafverfolgungs- und Regierungsbehörden zu. Meldungen zu einschlägigen Seiten nimmt es unter ireport@wiesenthal.com gerne entgegen.

ZDNet.de Redaktion

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