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Suchmaschinen: Wie Microsoft gegen Google punkten will


Mit redaktionell bearbeiten Zusammenfasungen will Microsoft Surfer schneller zur gesuchten Information führen (Screenshot: ZDNet).

Es gibt aber einige Bereiche, in denen sich zumindest die Suchabsicht der überwiegenden Mehrzahl der Anwender vergleichsweise gut erahnen lässt. Microsoft versucht diese Anfragen über ein „Best Match“ abzufangen. Beispiele dafür, wie das umgesetzt wird, finden sich schon auf der britischen Bing-Seite. Dort wird etwa bei der Suche nach einem Fußballspieler, einem Fußballklub, einem Skigebiet, dem Wetter in einer Stadt oder auch einigen, oft nachgefragten Dienstleistern, als prominentestes Ergebnis eine Art Kurzusammenfassung angezeigt.

Damit erhält der Nutzer nicht nur Links, die ihm möglicherweise die gesuchte Information irgendwo auf der Seite bieten, sondern im Idealfall gleich die gesuchte Information selbst. Beim Fußballspieler und beim Fußballklub sind das etwa ein Ministatistik zu den letzten Ergebnissen, beim Skigebiet die aktuellen Wetter- und Pistendaten und beim Dienstleister (im Beispiel FedEx) sofort die Servicetelefonnummer. Möglicher Kritikpunkt ist, dass die Anzeige nicht durch einen Algorithmus berechnet sondern zumindest teilweise redaktionell bearbeitet ist. Damit verliert die Suchmaschine einen Teil ihrer (scheinbaren) Neutralität.

In eine ähnliche Richtung wie „Best Match“ geht eine Vorschaufunktion, für Seiten, die mit einem kleinen grauen Pfeil rechts vom angezeigten Suchergebnis markiert sind. Mittels Mouseover lässt sich für sie eine Kurzzusammenfassung anzeigen. Eine Vorschau auf die Site, ähnlich wie sie die Suchmaschine Melzoo bietet, habe man zwar in Erwägung gezogen, so Ribas, aber aus praktischen Gründen wieder verworfen. Eine schriftliche Information halte man in diesem Fall für zielführender als eine bildliche.


Große Hoffnungen setzt Microsoft auch in die noch in Arbeit befindliche „visuelle Suche“ (Bild: Microsoft).

In einem anderen Feld stellt Microsoft dagegen die visuelle Suche über die Anzeige verschriftlichter Informationen – und zwar, wenn es darum geht sich in ein Thema erst einmal einzuarbeiten. Ribas‘ Beispiel dafür ist die Produktsuche beim Einkaufen. Mit „visual search“ lassen sich zum Beispiel Digitalkameras, Espressomaschinen oder Urlaubsziele erst einmal anhand von Bildern durchsuchen und vorsortieren. Eine schriftliche Kurzvorschau liefert dabei Informationen zu den wichtigsten Spezifikationen. Anschließend soll der Nutzer – am besten über das von Microsoft hinzugekaufte Bewertungsportal Ciao – seine Auswahl anhand der Erfahrungen anderer Surfer validieren und schließlich zum Kauf schreiten.

Aus der Suchmaschine werde so eine Entscheidungshilfe, so Ribas. Die mögliche Gefahr besteht jedoch auch hier, dass sich Nutzer durch diese Art der Suche zu sehr vom Anbieter gegängelt fühlen. Dieselbe Gefahr sieht Ribas allerdings auch beim Mitbewerb. Die dort übliche Personalisierung über die Nutzung mehrerer Anwendungen hinweg wolle man bei Microsoft auf jeden Fall vermeiden und Personalisierung innerhalb der Suche nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers vornehmen. Wird Microsoft also zum Hüter der Privatsphäre? Kaum zu glauben, aber schön wäre es schon.

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ZDNet.de Redaktion

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