Noch befindet sich das aktuelle Release der Version 8.8 von „Business One“ in der Ramp-up-Phase, in der ausgewählte Kunden die Stabilität und Praxistauglichkeit testen. SAP spricht mit der Software schwerpunktmäßig Unternehmen an, in denen zwischen 5 und 15 Anwender mit damit arbeiten. Business One eignet sich als Standalone-Lösung, ist aber auch für Niederlassungen von großen Konzernen gedacht. In diesem Segment ist der Konzern nicht Marktführer, sondern einer von vielen Anbietern. Er konkurriert etwa mit Microsoft, Sage und anderen.
Die Versionsbezeichnung „8.8“ lässt auf den ersten Blick eher auf reine Kosmetik und Pflege anstatt auf durchgreifende Änderungen schließen. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die Walldorfer in vielen Bereichen ihre Hausaufgaben gemacht und einige Defizite gegenüber der Konkurrenz wettgemacht haben. „SAP hat mit dieser Version einen Schritt nach vorne gemacht“, sagt Christian Hestermann, Research Director ERP beim Analystenhaus Gartner.
Verbessert wurde in erster Linie die Einbindung in das Partner-Ökosystem. „Wir wollen vor allem die Innovationskraft und Schnelligkeit unserer Partner für die Entwicklung von Business One nutzen“, sagt Friedrich Neumeyer, SAPs Chief Operating Officer für den Mittelstandsvertrieb weltweit.
Seiner Ansicht nach wollen Kunden bestimmte ergänzende Applikationen nicht mehr mühsam aussuchen und implementieren müssen. „Softwarebereitstellung wird in Zukunft immer mehr nach dem Vorbild des Multimedia-Verwaltungsprogramms iTunes erfolgen – gekauft im Internet, betrieben in einer Cloud-Umgebung und bezahlt auf Mietbasis. Unsere Vision ist es, diese Entwicklungen zu beschleunigen und auszubauen.“
Partner wie der IT-Dienstleister Coresystems machen es vor: Die Schweizer bieten über SAPs Integrationsframework „B1 i“ in einer Cloud-Umgebung Business-One-Kunden beispielsweise einen Webshop an. Der Webshop, mit dem die Unternehmen einen zusätzlichen Vertriebsweg aufbauen können, ist, laut Anbieter, innerhalb von sechs Schritten aktiviert – ohne dass ein Berater ins Haus kommen und die Software installieren muss. Der Kunde hat dabei die Wahl zwischen einer Einsteiger- und einer erweiterten Version, die er mieten oder kaufen kann. Aufträge aus dem Webshop können Nutzer direkt per Drag-and-Drop in Business One einbetten.
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