Am Freitag hat das Massachusetts Institute of Technology (MIT) sein neues Media Lab, das bekannteste interdisziplinäre Programm der Bildungs- und Forschungseinrichtung, offiziell eröffnet. Das alte Gebäude, das nach Jerome Wiesner, einem ehemaligen Präsidenten des MIT benannt ist, war schon seit einigen Jahren hoffnungslos überfüllt. Es ist aber mit dem neuen verbunden und soll auch künftig von der Forschungseinrichtung genutzt werden.
Das neu errichtete Gebäude wurde vom Architekten Fumihiko Maki geplant. Der japanische Architekt wurde ausgewählt, weil man davon ausging, dass ein aus Tokio stammender Architekt auch auf begrenztem Platz großzügig planen könne. Außerdem sollte das Gebäude in seiner Gestaltung die Grundidee offener Zusammenarbeit zwischen Industrie und Akademie wiederspiegeln.
Die Forschung am MIT sei zwar äußerst kreativ, finde aber immer wieder ihren Weg in die Wirtschaft, sagte Frank Moss, Direktor des MIT Media Lab. Das Gebäude sollte daher schon in seinem Aufbau diese Grundeinstellung des Instituts unterstützen und dokumentieren. Moss nannte bei der Eröffnung Amazons Kindle und das Spiel Guitar Hero als zwei Beispiele, die durch diese Art zu arbeiten und sich miteinander auszutauschen entstanden seien und letztendlich auf Technologie beruhten, die am MIT geschaffen wurde.
Der japanische Architekt wies auf Piet Mondrian und Georges Seurat als Künstler hin, die ihn bei seinem Entwurf beeinflusst haben. Daneben zählte er jedoch auch die Tradition seines Landes beim Bau von Papierlaternen dazu. Das überwiegend weiße Gebäude aus Glas und Aluminium ist als Hommage an Mondrian im Inneren stellenweise mit den Primärfarben Rot, Blau und Gelb gestrichen.
Ursprünglich wollte das MIT die Wände komplett aus Glas errichten lassen. Das war aber wegen Vorschriften zur Energieeffizienz der Stadt Cambridge nicht möglich. Daher wurden von außen zahlreiche, lichtdurchlässige Almuiniumblenden angebracht. Dadurch hat man von innen einen etwas „pixeligen“ Blick auf den Charles River und die Skyline von Boston. Das will der Architekt sowohl als Verneigung vor der digitalen Welt des MIT Media Lab als auch als Anspielung auf die Landschaftsgemälde des Impressionisten Georges Seurat verstanden wissen. Die nachts von innen beleuchten Alu-Blenden lassen außerdem einen vagen Blick in die Labore zu. Dass, so der Architekt, erinnere an die japanischen Papierlaternen.
Das neue Gebäude besteht aus sieben Würfeln, die wiederum in Würfelform um ein gemeinsames Atrium angeordnet sind. So entstanden eine Reihe wortwörtlicher „Think Tanks“, in denen Professoren und Studenten mit Computern und Robotern gemeinsam an Zukunftstechnologien arbeiten. Bei einem Rundgang am Eröffnungstag wurden einige davon präsentiert – etwa das City Car, ein faltbarer Elektrozweisitzer, oder Tod Machovers „Hyperinstrumente“. Die ZDNet Bildergalerie zweigt das neue Gebäude und einige der aktuellen Projekte.
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