Greenpeace: Stromverbrauch von Rechenzentren steigt bis 2020 um Faktor drei

Greenpeace warnt, dass der Stromverbrauch von Rechenzentren und Telekommunikationsnetzen bis 2020 auf 1963 Milliarden Kilowattstunden anwachsen wird. Das entspräche einem um Faktor 3 gestiegenen Energieverbrauch in zehn Jahren. Die Zahl übertrifft laut der Umweltorganisation den heutigen Stromverbrauch von Frankreich, Deutschland, Kanada und Brasilien zusammen.

Mit einer zunehmenden Verbreitung von Cloud-Computing und einer Nutzung des Internets als Ort, in dem Dinge nicht nur gespeichert, sondern auch erledigt werden, steige der Energiebedarf der IT-Industrie, so Greenpeace. Die Branche müsse nicht nur die Energieeffizienz verbessern, sondern auch Verantwortung dafür übernehmen, woher sie ihren Strom beziehe und ob Cloud-Systeme mit Kohle oder erneuerbaren Energien angetrieben würden.

„Das Letzte, was wir brauchen, sind mehr Cloud-Infrastrukturen, die an Orten errichtet werden, wo sie zu einer höheren Nachfrage nach schmutzigen Energien wie Kohle führen“, heißt es in einer Greenpeace-Studie (PDF). Facebook habe im Januar 2010 ein Rechenzentrum in Oregon eröffnet, das den größten Teil seiner Energie von Kohlekraftwerken beziehe.

Auch Apple, Microsoft, Yahoo und Google nutzten Rechenzentren, die zumindest zu Teilen auf Kohleenergie angewiesen seien, so Greenpeace. Ein positives Beispiel sei Yahoo, dass im US-Bundesstaat New York ein Data Center errichte, das mit Strom aus Wasserkraft angetrieben werde. Zudem betreibe Google einen Standort in Dalles in Oregon, der zu 50,9 Prozent erneuerbare Energien verwende.

„Der IT-Sektor hat die Möglichkeit, uns dabei zu helfen, den Klimawandel zu bekämpfen“, so Greenpeace. Beispiele seien moderne Gebäudetechniken und effizientere Transportsysteme. „Angesichts des Wachstums von Cloud-Computing muss die Branche aber auch ihren eigenen CO2-Ausstoß unter Kontrolle bringen.“


Viele Rechenzentren großer IT-Unternehmen sind laut Greenpeace auf Kohleenergie angewiesen und nutzen nur zu geringen Teilen erneuerbare Energien (Bild: Greenpeace).

ZDNet.de Redaktion

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