Wie die New York Times berichtet, haben Hacker die E-Mail-Konten von mehr als einem Dutzend Menschenrechtsaktivisten, Akademikern und Journalisten übernommen, die in China arbeiten und über das Land berichten. Die Angriffe auf Yahoos E-Mail-Dienst begannen demnach Ende vergangener Woche.
Zu den Betroffenen gehört ein Juraprofessor aus den USA, ein Analyst, der über Chinas Sicherheitsapparat berichtet, und mehrere Journalisten in Peking und der taiwanischen Hauptstadt Taipeh.
„Das ist sehr beunruhigend“, sagte Clifford Coonan, China-Korrespondent von Variety, gegenüber der New York Times. Sein E-Mail-Konto sei gesperrt, nachdem Yahoo einen unerlaubten Zugriff festgestellt habe. „Man kann sich nur fragen, warum es einen selbst trifft.“
Kathleen McLaughlin, freie Journalistin in Peking und Vorstandsmitglied des Foreign Correspondents‘ Club of China (FCCC), bestätigte, dass die E-Mail-Konten von zehn Journalisten betroffen seien. In einem Fall seien alle Nachrichten an eine unbekannte E-Mail-Adresse weitergeleitet worden. „Jemand hat es offensichtlich auf Journalisten abgesehen“, sagte McLaughlin, deren Yahoo-Konto ebenfalls kompromittiert wurde. „Ich fühle mich sehr unwohl.“ Von Yahoo habe sie noch keine Erklärung zu den Vorfällen erhalten.
Der FCCC rät seinen Mitgliedern, beim Versand von vertraulichen Informationen per E-Mail besonders vorsichtig zu sein und alle Einstellungen zur Privatsphäre und Weiterleitungen bei webbasierten E-Mail-Diensten zu prüfen. Eine Kommunikation per E-Mail könne nicht mehr als privat angesehen werden.
Yahoo hatte sein China-Geschäft 2005 an das E-Commerce-Unternehmen Alibaba verkauft. Yahoo-Sprecherin Dana Lengkeek sagte der New York Times, ihr Unternehmen habe trotzt eines 39-Prozent-Anteils an Alibaba keine Kontrolle über das operative Geschäft in China.
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