Geht man den Quellen der aktuellen Kritik an Laserdruckern nach, stößt man in der Regel auf den ehemaligen Polizeibeamten und jetzigen Heilpraktiker Hans-Joachim Stelting. Er ist Vorstandsvorsitzender der Stiftung nano-Control, nach eigenen Angaben einer „internationale Stiftung zur Erkennung und Vermeidung von Gefahren durch Feinstaubbelastungen im Innenbereich“ mit Sitz in Erfurt. Die Stiftung betreibt auch die Websites „Krank durch Toner“ und „Sicher drucken„.
Außerdem werden immer wieder die Mediziner Professor Volker Mersch-Sundermann und Doktor Richard Gminski vom Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene der Uniklinik Freiburg sowie der Toxikologe Hermann Kruse von der Uniklinik Kiel genannt.
Auch die Umweltmedizinerin Elke Dopp vom Institut für Hygiene und Arbeitsmedizin des Universitätsklinikums Essen hat 2008 bereits Untersuchungen durchgeführt, die auf eine giftige Wirkung von Toner im Zellinneren hindeuten. Sie forderte daraufhin Grenzwerte für Toneremissionen. Neuere Forschungsergebnisse zur Toxizität von Tonerstäuben gibt es aus ihrer Sicht derzeit nicht. Es liefen jedoch Bemühungen, Forschung in diese Richtung anzustoßen, teilte die Medizinerin auf Anfrage von ZDNet mit. Sie halte das auch für sinnvoll und notwendig.
Für neues Aufsehen gesorgt hat insbesondere die Vorstellung vorläufiger Ergebnisse einer Studie durch die Freiburger Mediziner. Tenor der Berichterstattung: Laserdrucker verursachen Krebs – oder können zumindest der Lunge schaden. Für die Freiburger mehrten sich in den vergangenen Jahren „Indikatoren für potenzielle gesundheitliche Effekte nach Exposition von Personen gegenüber Tonerstäuben beziehungsweise den komplexen, partikulären und chemischen Emissionen aus Laserdruckern und Fotokopiergeräten.“
Wirkungshypothesen hätten vor allem auf „akute, pulmonale Effekte bei Personen mit unspezifischer bronchialer Hyperreagibiliät aufgrund der Wirkung lungengängiger Tonerpartikel oder allergische Reaktionen“ abgestellt. Damit ist wohl der Bericht des Bundesinstitut für Risikobewertung gemeint, wonach bei einigen, besonders empfindlichen Personen (Asthmatikern) möglicherweise gewisse Beschwerden auftreten könnten.
DNA-schädigende Effekte im Laborversuch
Mittlerweile sei aber bekannt, dass Laserdrucker und Kopierer im Rahmen der thermo-elektrischen Prozesse neben zahlreichen flüchtigen, organischen Kohlenwasserstoffen (VOC) auch Partikel unterschiedlichen aerodynamischen Durchmessers – Nanometer bis Mikrometer – an die Umgebungsluft abgeben. Der Laie spricht hier gerne von Feinstaub.
Gminski und Mersch-Sundermann überlegten sich nun, ob es nicht möglich sei, das diese winzigen Teilchen, nachdem sie in die Lunge gelangt sind, dort nicht Wirkungen auf die DNA haben könnten. In verschiedenen Labors seien Wirkungen sogenannter reaktiver Sauerstoffspezies (ROS), DNA-schädigende Effekte einiger der 5 bis 7 Mikrometer messenden Tonerpartikel sowie Entzündungen durch 10 bis 1000 Nanometer großer Partikel gemessen worden – allerdings im Laborversuch.
Dazu wurden Emissionen auf Kulturen menschlicher Lungenzellen geleitet. Sie wirkten während einer Druckphase von einer Stunde nicht toxisch auf die Lungenzellen, jedoch induzierten Emissionen von zwei der fünf Drucker im Vergleich zu Reinluft eine signifikante Erhöhung der Mikrokernrate in den Zielzellen.
Weitere Untersuchungen gefordert
Das Fazit von Gminski und Mersch-Sundermann in der ZDNet zur Verfügung gestellten Zusammenfassung ihrer aktuellen Arbeit klingt dennoch etwas weniger dramatisch, als die Schlagzeilen in der Presse: „Die Ergebnisse unserer in vitro-Studien können nur als erste Indikatoren eventueller adverser biologische Effekte von Laserdruckeremissionen auf die DNA-Integrität gewertet werden. … Weitere Studien zu immunologischen Effekten und weitere zytogenetische Untersuchungen von Laserdruckeremissionen im Rahmen des umweltbezogenen Gesundheitsschutzes sind nun dringend geboten.“
Bis man mehr weiß, empfehlen die Mediziner neben dem Merkblatt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zu Tonerstäuben am Arbeitsplatz eine Information (PDF) des Helmholtzzentrums München zu Tonerstäuben aus Druckern und Kopiergeräten.
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