Zwölf Kerne auf einem Chip: AMDs 6100-CPUs im Praxistest

Der K10-Core kann von der Leistung her in etwa mit Intels Core 2 verglichen werden. Er ist langsamer als ein Nehalem-Core, es liegen aber keine Welten dazwischen. AMD hat seinen Magny-Cours-CPUs nur 12 MByte L3-Cache spendiert, den sich acht oder zwölf Cores teilen müssen. Auf Intel Xeon-5600-Prozessoren müssen nur vier oder sechs Cores um dieselbe Menge L3-Cache konkurrieren.


Beim Rendering und Raytracing spielen Cachegröße und Hauptspeicherdurchsatz nur eine untergeordnete Rolle. Außerdem skaliert die Performance mit der Anzahl der Kerne und der Taktfrequenz nahezu linear.

Beim Rendering mit Cinebench R11.5 erkennt man, dass ein 2P-System mit AMD-6174-CPUs von Intels X5680 klar geschlagen wird. Das Intel-System bringt mit weniger Cores, aber mehr Taktfrequenz 18,7 Prozent mehr Leistung. Bei einem 2P-System mit einer X7560-CPU aus Intels Nehalem-EX-Architektur wird mit 16 Cores 5,3 Prozent mehr Leistung erzielt als auf AMDs Opteron 6174 mit 24 Cores.

Allerdings spielen beim Rendering Hauptspeicherdurchsatz und Cache-Größe kaum eine Rolle. Ein ganz anderes Bild ergibt sich, wenn ein großer Speicherbereich berechnet werden muss, der den verfügbaren L3-Cache bei weitem überschreitet. Im Lavalys-ZLib-Benchmark, der einen großen Speicherbereich mittels ZIP-Algorithmus komprimiert, haben Intel-Prozessoren aus der Reihe 5500 und 5600 keine Chance.


Beim Lavalys-ZLib-Benchmark spielt neben der Rechenleistung der Hauptspeicherdurchsatz eine große Rolle. Auf einem 2P-System kann AMD mit acht DDR3-Speicherkanälen gegen Intel punkten.

Die acht DDR3-Speicherkanäle können beim ZLib-Benchmark ihre Vorteile zur Geltung bringen. Gegenüber einem Intel-System mit zwei X5550-CPUs, das über nur sechs DDR3-Speicherkanäle verfügt, leistet das AMD-System mit zwei 6174-CPUs satte 83,9 Prozent mehr.

Ergebnisse mit einem 2P-System auf Nehalem-EX-Basis (Intel-7500-Plattform) stehen ZDNet nicht zur Verfügung. Es ist davon auszugehen, dass ein solches System mit X7560-Prozessor AMD deutlich übertreffen kann. Zu berücksichtigen ist allerdings der Preis. Es lässt sich vermuten, dass Westmere-EP-Systeme (Intel-5600-Prozessoren) und AMD-Magny-Cours-Systeme (AMD-6100-Prozessoren) etwa auf gleichem preislichem Niveau zu bekommen sind. Für Nehalem-EX-Systeme hingegen wird man deutlich mehr ausgeben müssen (siehe Tabelle 2).

Wenn Hauptspeicherdurchsatz eine Rolle spielt – und davon kann man bei Servern in der Regel ausgehen – dürfte die Magny-Cours-Plattform in den meisten Fällen das beste Preisleistungsverhältnis bieten. Eine Ausnahme bildet allerdings die Verschlüsselung mit AES. Intels Westmere-EP-Prozessoren (Modellreihe 5600) haben AES-Hardwareverschlüsselung integriert.


Bei der Verschlüsselung mit AES stechen Intels Westmere-EP-Prozessoren hervor. Sie können diesen Algorithmus mit dem AES-NI-Befehlssatz um etwa den Faktor 15 beschleunigen. Wenn die Software den Befehlssatz nicht unterstützt, ist aber AMD mit seiner 6000er-Plattform der Sieger.

Wenn die Software Intels Befehlssatz AES-NI unterstützt, sind Westmere-EP-Prozessoren nicht zu schlagen. Selbst ein 1P-Server mit W3680- oder X5680-Prozessor liegt weit vor seinen 2P-Konkurrenten von AMD. Wenn nur Standardbefehle genutzt werden, liegt AMDs 6174-Prozessor mit 90371 Punkten jedoch an erster Stelle. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Intel den AES-NI-Befehlssatz auf seiner Nehalem-EX-Plattform (X7500-Prozessoren) derzeit nicht unterstützt.

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ZDNet.de Redaktion

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