Apples iPad im Praxistest: mehr als nur ein Spielzeug?

Apple positioniert das iPad nicht nur als Entertainment-, sondern auch als Arbeitsgerät. Das Unternehmen stellt eine angepasste Version von iWork zur Verfügung, die aus den Anwendungen Pages (Textverarbeitung), Numbers (Tabellenkalkulation) und Keynote (Päsentationen) besteht. Jede der Applikationen kostet 9,99 Dollar.

Die iWork-Programme bieten einen guten Gegenwert fürs Geld. Die für den Mac angebotene iWork-Version kostet mit 70 Dollar deutlich mehr. Im Test zeigt sich, dass sich die Programme in Kombination mit dem iPad gegenüber Netbooks mit Microsoft Office sehen lassen können. Man kann normale Office-Dokument öffnen und bearbeiten. Die Export-Funktionen lassen allerdings zu wünschen übrig: Dokumente können lediglich in den Formaten Word, Pages und PDF abgespeichert werden. Keynote und Numbers erlauben sogar nur die eigenen Formate.

Aufgrund einiger prinzipbedingter Einschränkungen ist das iPad aber kein vollwertiges Arbeitsgerät. Die erste Hürde ist das die On-Screen-Tastatur. Sie ist zwar eine der besten und reaktionsfreudigsten, die man bei einem Tablet gesehen hat. So schnell wie auf einer echten Tastatur kann man aber eben doch nicht tippen.

Diese Beschränkung lässt sich mit dem 69 Dollar teuren Keyboard-Dock oder dem Bluetooth-Keyboard umgehen. Benutzt man eine der Lösungen, vermisst man jedoch eine Maus. Die Auswahl von Objekten mit dem Finger ist auf dem feststehenden Tablet relativ unkomfortabel.

Dateien vom iPad zu bekommen ist etwas kompliziert, da es weder ein integriertes optisches Laufwerk noch einen USB-Port hat. Man muss sie per E-Mail schicken, zu iWorks hochladen oder in einen freigegebenen Ordner auf dem Gerät speichern. Auf letzteren kann man zugreifen, in dem man das iPad per mitgeliefertem Kabel an einen PC oder Mac anschließt, auf dem iTunes installiert ist. Um an die Datei zu gelangen, muss aber eine Synchronisationspartnerschaft bestehen.

Auch der Ausdruck von Dokumenten ist problematisch: Der direkte Ausdruck vom iPad aus ist nicht möglich. Die beste Lösung ist es, das Dokument auf einen Rechner mit angeschlossenem Drucker zu transferieren. Mit der Zeit gibt es vielleicht eine komfortablere Lösung.

Ist das iPad für einen Schüler oder Student als Hauptrechner geeignet? Mit der iWorks-Suite, einer Tastatur und etwas Optimismus ist das sicherlich möglich. Ein Netbook für einen ähnlichen Preis bietet aber mehr Flexibilität und komfortableres Tippen – auch wenn es nicht so cool ist.

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ZDNet.de Redaktion

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