74 Prozent der Administratoren von IT-Systemen der US-Regierung erwarten innerhalb von einem Jahr einen Cyberangriff, der von einer anderen Nation ausgeht. Das hat die Clarus Research Group im Auftrag von Lumension ermittelt. Befragt wurden ausschließlich Entscheider, die für die Verteidigung oder Sicherheitsabteilungen der Regierung arbeiten.
Dem „Federal Cyber Security Outlook for 2010 Survey“ zufolge machen sich 64 Prozent Gedanken wegen des Anstiegs an Cyberangriffen und deren zunehmender Raffinesse. 49 Prozent fürchten vor allem nachlässige oder auch böswillige Mitarbeiter und Angestellte.
Ein Mangel an Mitarbeitern und an Koordination erhöht das Risiko noch: 42 Prozent der Befragten haben nicht genug Budget oder Mitarbeiter, um Risiken vernünftig vorzubeugen, 25 Prozent sehen einen Mangel an Integration von Sicherheitssystemen und dem Rest der Bundes-IT. 22 Prozent sagen sogar, hier gebe es überhaupt keine Koordination.
Angriffe gibt es natürlich auch heute schon, wenn sie auch bislang nicht von fremden Regierungen ausgehen: 59 Prozent der Befragten sagen, ihre Abteilung oder ihr Ministerium sei in den letzten zwölf Monaten mit Viren oder Malware attackiert worden. 53 Prozent berichten von gestohlener Hardware, etwa Notebooks. 50 Prozent wurden aufgrund von Nachlässigkeiten wichtige Informationen entwendet.
Das Weiße Haus hat sowohl unter Präsident George W. Bush als auch Barack Obama versucht, die Cybersecurity der USA zu verbessern. 2008 startete das Heimatschutzministerium beispielsweise eine National Cyber Security Initiative, um die Koordination innerhalb der Regierung und mit der Privatwirtschaft zu verbessern. Im Dezember 2009 wurde ein neuer Leiter der Abteilung für Cybersecurity ernannt. Allerdings sagen 41 Prozent der von Clarus Befragten, sie hätten 2009 weniger als 10 Prozent ihrer Zeit auf mit der National Cyber Security Initiative zusammenhängende Arbeit aufgewandt.
Nur 6 Prozent stufen die Reaktionsmöglichkeiten der US-Regierung im Fall eines Cyberangriffs als „hervorragend“ ein. 42 Prozent bewerten sie als „akzeptabel“ oder „eher schlecht“. Diese Bewertungen fallen heute etwas positiver aus als in den Vorjahren, aber als Grund dafür gelten hauptsächlich Verbesserungen der Technik und höhere Anforderungen beim Einkauf von Hard- und Software.
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