Die Entwickler der Linux-Distribution Ubuntu haben eine zweite Beta der neuen Version 10.04 (Codename „Lucid Lynx“, zu deutsch „leuchtender Luchs“) freigegeben. Außerdem stehen aktualisierte Vorabversionen der Varianten Ubuntu Server, Ubuntu Studio, Edubuntu, Kubuntu, Mythbuntu und Xubuntu zur Verfügung. Die Final von Lucid Lynx erscheint laut offiziellem Zeitplan am 29. April 2010.
Neben der Kernel-Version 2.6.32-16.25 enthält Ubuntu 10.04 unter anderem die Desktop-Umgebung Gnome 2.30, glibc 2.11 sowie X.org 7.5 und X Server 1.7. Kubuntu kommt mit KDE 4.4. Ebenso an Bord sind Firefox 3.6 und OpenOffice 3.2. Die Bildbearbeitung Gimp ist hingegen nicht mehr enthalten. Stattdessen setzt die Distribution auf die GD2-Bibliothek.
Das Paket likewise-open, das Active-Directory-Authentifizierung und Server-Support für Linux liefert, wurde auf Version 5.4 aktualisiert. Anders als zuvor angekündigt wird Yahoo Google nun doch nicht als Standardsuchmaschine im mitgelieferten Firefox-Browser ersetzen, auch wenn die Beta 2 nach Öffnen des Browsers noch die Yahoo-Seite anzeigt.
Die Entwickler versprechen zudem kürzere Boot- und Aufwachzeiten aus dem Ruhezustand, was aus dem Wegfall des HAL-Pakets (Hardware Abstraction Layer) resultiert. Da einige Komponenten aber noch auf HAL zugreifen, ist es noch nicht vollständig aus der Distribution verschwunden. Auch an der Optik hat sich einiges verändert: Neben zwei zusätzlichen Themes (Ambiance, Radiance) gibt es neue Hintergründe und Icons. Bootscreen und Systemhinweise erscheinen ebenfalls in neuem Design.
Ubuntu bindet über das auf dem Projekt Gwibber basierende MeMenu ab sofort auch Social Networks wie Twitter oder Facebook ein. Über den integrierten Musikplayer Rhythmbox haben Anwender Zugriff auf den Ubuntu One Music Store.
Für Nvidia-Hardware kommt nun standardmäßig der freie Videotreiber Nouveau zum Einsatz, der Kernel Mode Setting unterstützt. Auch der Support für Nvidias proprietäre Grafiktreiber wurde verbessert.
Da es sich um eine Beta-Version handelt, gibt es noch einige bekannte Probleme, die in den Release Notes erläutert werden. Daher sollten Anwender die Vorabversion nur zu Testzwecken einsetzen. Der letzte Stable-Release ist Ubuntu 9.10, das seit Ende Oktober verfügbar ist.
Bei Ubuntu 10.04 handelt es sich nach den Versionen 8.04 und 6.06 um die dritte Distribution mit Long Term Support (LTS). Projektsponsor Canonical wird die Desktop-Ausgabe von Lucid Lynx drei Jahre und die Server-Variante bis zu fünf Jahre lang unterstützen. Im Langzeit-Support ist auch die Bereitstellung von Sicherheitsupdates enthalten.
Die neuen Beta-Versionen von Ubuntu, Ubuntu Studio, Edubuntu, Kubuntu, Mythbuntu und Xubuntu stehen ab sofort zum kostenlosen Download bereit. Von Ubuntu gibt es drei Varianten: Neben der von CD ausführbaren Desktop-Version für Intel-x86- und AMD-64-Systeme liefern die Entwickler auch ein „Alternate“-Image mit Textmodus-Installer (x86 und x64) sowie eine Server-Variante (x86, x64), die auf eine grafische Benutzeroberfläche verzichtet. Außerdem stellt Canonical Images von Ubuntu Server für Ubuntu Enterprise Cloud und Amazon EC2 bereit.
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Das System basiert auf Hardware von HPE-Cray und Nvidia. Die Inbetriebnahme erfolgt 2027.